20
Feb 2009

Widersinnig: Crash schwächt Börse und Staat – Nur Pharma nicht

Thema: Gesundheit & Politik

In der Wirtschaft geht die Angst um:
# Giganten der Börse taumeln
# Dax, DowJones und Nikkei im freien Fall
# Traditionsunternehmen vor dem aus

Der Staat muss es retten – und wird noch dafür kritisiert, wenn er es tut. Siehe HRE.
Doch eine Branche ist „krisenresistent“ und „floriert“ wie nie. Nein, nicht Tabak. Das Rauchverbot wirkt und lässt auch hier die Uhren anders gehen als gewohnt. Nicht die Rüstung, wo sich die geänderte Weltlage spätestens mit dem Obama-Sieg wieder auf die Diplomatie konzentriert. Es ist „Big P“, die Pharma-Branche.
Fresenius Medical Care ist heißer Aufstiegskandidat für den DAX und verspricht schon weiteres Wachstum. Man sieht eine Privatisierungswelle bei Krankenhäusern und will noch größer einsteigen!
Das ist Widersinn pur: Überall zeigt sich, dass ungezügeltes Profitstreben in die Katastrophe führt. Nur die öffentliche Hand hat die Kraft, sich gegen Krisen zu stemmen. Um den Preis der Verschuldung allerdings. Wie passend, dass hier genau die Branche noch bereit steht, die in großem Stil von einem der wenigen verbliebenen Staatssysteme und der Angst vor Krankheit profitiert hat, wie keine zweite. Ja genau: Die Pharma Gewinne speisen sich vor allem aus dem staatlich reglementierten und von der Versichertengemeinschaft bis zuletzt mit Beiträgen gespeisten System der gesetzlichen Krankenversicherung. Die trägt den Löwenanteil der Kosten des Gesundheitswesens. Dort werden immer weiter alle nur denkbaren Therapien und Techniken aus der medizinischen Forschung finanziert.
Seltsam nur, dass trotzdem die Kosten für Krankheit immer weiter steigen. Dass die Menschen zwar länger, aber nicht gesünder leben. Wer dann anschaut, wer die Forschung finanziert – und auch die akademische Lehre, welche über gute und schlechte Therapien, über „Forschungsbedarf“ und „Scharlatanerie“ entscheidet, stellt fest: Es ist die selbe Branche der Pharma-Heilsbringer. Der Staat finanziert fast nur noch den Hochschulbau und Strukturkosten. „Drittmittel“ bestimmen über den Weg des größten Teils der Forschung. Und damit über akademischen Erfolg und Mißerfolg.
Erfolgreich sind Patente, denn die lassen sich durch Millionen Beitragszahler refinanzieren. Vorausgesetzt es gibt akademische Fürsprecher für diese neuen und „hoffnungsvollen“ Therapien. Wundermittel gegen Krebs, AIDS oder die Vogelgrippe werden angekündigt und versprochen. Und welcher Wissenschaftler kann der Versuchung widerstehen, sich und den eigenen Ruf unsterblich zu machen? Und symptomatische Besserung lässt sich sogar nachweisen.
Wenn auch um den Preis von schweren und schwersten Nebenwirkungen. Aber wenigstens bleibt der Patient am Leben, braucht weitere Therapien und die Kasse zahlt. Das ist Profitabel. So Profitabel, dass damit dem Staat die Kliniken abgekauft werden können! Und er damit die Kontrolle über die Gesundheit der eigenen Bevölkerung noch vollends verliert. Widersinnig!
Mit freundlicher Genehmigung von fette-henne.info


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