06
Okt 2021

»Covid ist nur eine Krankheit, die Krise aber eine Gefahr für die Demokratie!«

Thema: Gesundheit & Politik

Der Kanal des RPP-Instituts von Raphael Bonelli hat am heutigen Vormittag einen Auszug einer Rede des früheren Tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus in seinem Telegram-Kanal gepostet, der mit einer kurzen Beschriftung versehen war: “Geniale Analyse des gegenwärtigen (Corona) Geschehens von Vaclav Klaus”. Und auch wenn der Ausschnitt insgesamt zwar optisch in geringer Qualität, dafür aber inhaltlich sehr interessant war, irritierte das völlige Fehlen jeglicher Quellenangabe. Nach einigen Recherchen ist es gelungen, den Originaltext der Rede zu finden. Diese Rede wurde am 28. Mai 2021 in Warschau zur Eröffnung des Collegium Intermarium gehalten gehalten, ist also nicht mehr ganz aktuell. Doch sie hat kaum bis gar keinen Niederschlag gefunden. Zumal auch der von Herrn Professor Bonelli veröffentlichte Ausschnitt nicht im exakten Zusammenhang wiedergegeben wurde, veröffentlichen wir hier den vollen Wortlaut der von Präsident Klaus gehaltenen Rede ein zweites Mal, quasi als Re-Upload, weil der Text einen ausgesprochen wertvollen Blick auf geopolitische Entwicklungen umfasst, die unter Beweis stellen, dass Covid nur eine Krankheit, aber die Krise eine bedrohliche Entwicklung für unsere Freiheit auch als demokratische Völker eines freien Europa der Nationen darstellt. Lektüre wärmstens empfolen, auch weil die Sprachbilder gelungen sind, die Präsident Klaus bemüht, wenn er von “Immunisierung gegen ein ähnliches Virus” spricht. Spoiler Alert: er meint nicht Covid!

Vom Krieg Gegen uns Selbst

Von Präsident Vaclav Klaus

Die Folgen der politisch gesteuerten, formulierten und motivierten Methoden zur Bekämpfung des Coronavirus mittels restriktiver pauschaler Maßnahmen, so genannter Lockdowns, sind größer, tiefer und gefährlicher als die medizinische Bedrohung durch die Epidemie. Und sie werden länger nachwirkende Folgen haben. Ich weiß, daß es politisch höchst unkorrekt ist, das so explizit zu sagen. Die Vertreter der apokalyptischen Doktrin rund um das Coronavirus wären zweifellos nicht glücklich, wenn sie es hörten. Bereits im April 2020 habe ich in einer frühen Buchpublikation meines Instituts zu Corona betont, daß ich mehr Angst vor den Menschen habe, die versuchen würden, die Epidemie zur Unterdrückung von Freiheit und Demokratie zu mißbrauchen, als vor dem Virus selbst. Ich verschwieg auch nicht meine Befürch- tung, daß »die Epidemie die Tür zu einer enormen Ausweitung staatlicher Eingriffe in unser Leben öffnen würde«. Das ist es, was mich beunruhigt, und nicht nur mich.

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Als der Kommunismus zusammenbrach, waren wir davon überzeugt, daß dieses böse und korrupte und System der Unterdrückung vorbei war. Wir glaubten, daß es niemals wiederkehren könne. Wir wollten unsere historische Chance nutzen. Wir wollten die Freiheit, die traditionellen Werte und Institutionen, die freien Märkte, die Souveränität der Nationen sowie die freien und unabhängigen Universitäten wiederherstellen. Die Themen des heutigen Podiums – »Akademische Freiheit«, »Klassische Werte in der postmodernen Welt«, »Das Erbe der lateinischen Zivilisation« – lassen darauf schließen, daß seine Organisatoren dies ähnlich oder sogar genauso sehen.

In unserem Teil der Welt erinnern wir uns noch an den Kommunismus. Ich habe sowohl in der kommunistischen Ära als auch in den ersten Jahren danach sehr freundschaftliche, produktive und intensive Kontakte zu meinen polnischen Kollegen gepflegt. In unserer Ablehnung des Kommunismus waren wir damals sehr entschieden, obwohl wir viele produktive Auseinandersetzungen darüber hatten, wie und wohin es weitergehen sollte. Die Ziele, die wir erreichen wollten, waren jedoch die gleichen. Wir waren keine hohlen Idealisten. Wir glaubten an Pragmatismus und Realismus, nicht an die unverantwortliche Förderung von Wunschdenken und von allen möglichen Utopien. Wir wollten, wie die bedeutende französische politische Philosophin Chantal Delsol einmal sagte, mit »all den ungelernten Lektionen des zwanzigsten Jahrhunderts« abschließen und die alten Fehler nicht wiederholen. Unser Denken gründete auf drei Konstanten, auf drei Grundbausteine oder Entitäten der freien Gesellschaft, die aus unserer Sicht entscheidend für die europäische (und mitteleuropäische) Zivilisation waren: der Mensch, die Familie und die Nation. Jedenfalls habe ich sie vor nicht allzu langer Zeit noch als Konstanten bezeichnet. Inzwischen fürchte ich, daß ich mich geirrt habe. Diese Konstanten sind keine mehr.

Die drei Säulen wurden in den letzten Jahrzehnten von jener neuen progressiven Ideologie brutal angegriffen, die es geschafft hat, unsere heutige Welt zu kontrollieren und zu dominieren. Die Vertreter dieser Ideologie versuchen aggressiv, die Vergangenheit und die mit ihr verbundenen Werte und Verhaltensmuster zu diskreditieren. Um dies zu erreichen, bedarf es nichts weniger als »einer Revolution gegen unsere Kultur, gegen unsere Geschichte, unsere Länder und uns selbst«, so John O‘Sullivan (in Hungarian Review, 4/2020). Es ist unsere Aufgabe, sie aufzuhalten. Wir müssen den Aufbruch in jene schöne neue Welt stoppen, die Aldous Huxley vor 90 Jahren so wortgewandt beschrieben hat. Wir dürfen nicht vor den mächtigen, lauten und skrupellosen Gegnern der freien Gesellschaft und den verschiedenen aggressiven Pressure Groups, finanziert von bekannten »uneigennützigen« oder »altruistischen« Sponsoren und Mäzenen, kapitulieren.

In Polen habe ich diese Themen schon oft angesprochen. Als ich 2012 die Ehrendoktorwürde der Kardinal-Stefan-Wyczyński-Universität Warschau erhielt, sagte ich, daß »wir die weitreichenden Auswirkungen der 1960er Jahre wahrscheinlich noch nicht vollständig erfaßt haben. Es war eine Zeit, in der die Autorität traditioneller Werte und gesellschaftlicher Institutionen radikal geleugnet wurde. Das führte dazu, daß die nachfolgenden Generationen die Bedeutung unseres zivilisatorischen, kulturellen und ethischen Erbes nicht verstehen und daß ihnen der moralische Kompaß für ihr Verhalten fehlt.« Ich warnte auch vor der Ideologie des »Human-Rightismus«, der Juristokratie, des »NGOismus«, der Mediokratie, vor Transnationalismus und Supranationalismus. Nur neun Jahre später wissen wir, was ich gemeint habe. Als ich 2017 den Jagiellonen-Preis im Kolegium Jagiellońskie Toruńska Szkoła Wyższain Toruń erhielt, fragte ich, ob »es für die mittel- und osteuropäischen Staaten möglich ist, ihre Identität in der Europäischen Union zu bewahren.« Ich warnte davor, daß wir »eine langsame Rückkehr zu einer Gesellschaft erleben, die sozialistischer, zentralistischer, etatistischer, weniger frei und weniger demokratisch sein wird, als wir es gewollt und geplant haben«, daß wir uns ferner »unter dem Schirm der politischen Korrektheit, des Multikulturalismus und des Human-Rightismus« befinden und daß wir mit unserer Erfahrung des Kommunismus die nicht delegierbare Aufgabe haben, »die alten europäischen Werte, Traditionen und Bräuche zu hüten«. Diese Aufgabe halte ich heute für noch dringlicher als damals.

Ich weiß, daß ein unstrukturierter Vergleich der gegenwärtigen EU-Regelungen mit dem Kommunismus leicht provozierend wirkt und möglicherweise irreführend ist. Das heutige Ausmaß an Manipulation und Indoktrination erinnert jedoch diejenigen von uns, die damals erwachsen waren, die wach und mit offenen Augen die Ära des Spätkommunismus erlebt haben, daran, daß es unsere Aufgabe ist, eben dies den heutigen Generationen zu erklären. Daß es eine besondere Aufgabe für Schulen und Universitäten ist. Die Universitäten sind – zumindest sollten sie es sein – die Zitadellen des freien Diskurses, des freien Meinungsaustausches und der differenzierten Argumentation. Sie sollten Vorurteile, apriorische Setzungen, politisch motivierte Halb- oder Unwahrheiten bekämpfen. Ihrer Universität wünsche ich diesbezüglich recht viel Erfolg.

Als ich zu Beginn meiner heutigen Ausführungen von der Covid-Epidemie sprach, ging es eigentlich nicht um Covid. Covid ist »nur« eine Krankheit. Was uns viel mehr beunruhigen muß, ist der Covidismus – eine Ideologie, die uns abverlangt, die angeblich diskreditierte und verunglimpfte Vergangenheit zu vergessen und die radikale Umgestaltung der menschlichen Gesellschaft mitzumachen. Diese intensiv propagierte Veränderung droht, unseren Lebensstil, unsere traditionellen Werte und unsere freie Gesellschaft zu dekonstruieren und zu zerstören. Es gilt ausdrücklich fest- zuhalten, daß das, was in diesen Tagen vor sich geht, nicht Covid, sondern dem Covidismus zuzuschreiben ist. Weder unterschätze noch verharmlose ich die Zahl der Todesopfer, welche die Epidemie in all unseren Ländern gefordert hat. Aber ich bin nicht bereit, das seltsame und verdächtige Schweigen der Politiker, der Medien und der akademischen Welt zu akzeptieren. Dieses Schweigen bezieht sich auf die Kehrseite der Medaille, auf die stattfindenden sozialen und politischen Veränderungen und ihre Folgen.

Es ist unser aller Aufgabe und insbesondere Aufgabe der Universitäten und dieser Akademie, das deutlich auszusprechen. Wir müssen schonungslos die ökonomischen und finanziellen Kosten der aktuellen Schließungen, die Folgen der Schließungen von Bildungseinrichtungen sowie der zunehmenden Fragmentierung unserer Gesellschaften durch soziale Distanzierung, Ausweitung virtueller Kontakte und Homeoffice analysieren. Neben den Folgen der Corona-Epidemie müssen wir untersuchen, welche Folgen die Pandemie der Angst hat. Wir müssen die wachsende Bedeutung von Social Engineering und technokratischer Expertise (im Vergleich zur Rolle der demokratisch gewählten Politiker) kritisieren. Wir dürfen weder den Verlust von gesundem Menschenverstand, Mäßigung und Anstand hinnehmen, noch den Sieg von Egoismus und Unmoral und auch nicht die Schaffung neuer persönlicher Privilegien. All das erfordert unser mutiges Handeln. Wir dürfen es nicht passiv über uns ergehen lassen.

Unsere schon zuvor »verweichlichte, dekadente und wehrlose« Gesellschaft (Anthony Daniels) wurde durch die künstlich erzeugte Angst der schweigenden Mehrheit sowie durch die Aggressivität und die radikalen Ambitionen der Exponenten des modernen Progressivismus zusätzlich geschwächt. Dieser »Ismus« ist das Produkt einer Mutation alter sozialistischer Ideen durch Adaption neuer progressivistischer Positionen des modischen Ökologismus, des gewalttätigen Genderismus, des Klimaalarmismus, des utopischen Egalitarismus, des Multikulturalismus, des Globalismus und des Europäismus. Ich würde auch noch den relativ neuen Begriff Covidismus hinzufügen.

Wer sich intensiv mit gesellschaftlichen Phänomenen beschäftigt hat, der weiß, da all diese »Ismen« gar nicht so neu sind und daß sie genuin auch nicht viel mit der Corona-Epidemie, mit dem Lock- down-Jahr oder dem Maskenzwang zu tun haben. Wir sind Zeugen einer Fortsetzung und Beschleunigung bereits länger wirkender Tendenzen. Im Januar 2020, also vor eineinhalb Jahren, sprach ich auf einer Konferenz in Wien (»Braucht die Gesellschaft die Digitalisierung?«, 28. Januar 2020) über die wachsende soziale Isolation des Einzelnen und über die zunehmenden Tendenzen der Exklusion und der Verarmung persönlicher Beziehungen. Das war vor Covid.

Durch die Digitalisierung und ihre Folgen für die Demokratie hat sich diese Entwicklung noch verschärft. Chinas Sozialkredit- System führt zur Extremversion einer digitalen Gesellschaft. Wir sehen sie kommen, allerdings nicht nur in China. Unnötiger und gefährlicherweise konzentriert die Digitalisierung riesige Datenmengen in unbekannten, unkontrollierten und unkontrollierbaren Händen. Sie trägt auch dazu bei, »eine sekundäre Realität zu schaffen, welche die primäre Realität« unseres Lebens immer mehr verdrängt. Dies scheint unaufhaltsam und unumkehrbar zu sein, und wir müssen es ganz genau betrachten. Es handelt sich um eine Bedrohung – und nicht etwa um ein positives Symptom der Moderne, als das es fälschlicherweise oft interpretiert wird.

Einige von uns – und ich bin überzeugt, in Polen mehr als in der Tschechischen Republik – haben Angst vor einer entleerten Welt ohne Nation und Religion. Aus Ihrer konkreten Erfahrung wissen Sie, daß sich diese beiden traditionellen Säulen der polnischen Gesellschaft als absolut unersetzlich und wesentlich für die rasche öffentliche Erholung nach der kommunistischen Ära erwiesen haben. Das postmoderne progressivistische Projekt der supranationalen Regierungen und der libertären Predigt von Unordnung und Anarchie ist ein gefährlicher Rückschritt.

Gestatten Sie mir bitte ein paar Worte über das progressivistische Projekt der supranationalen Regierungen, das in diesen Tagen in Europa so radikal verwirklicht wird. Der europäische Integrationsprozeß (»integration process«), der nach dem Zweiten Weltkrieg fast unschuldig begann, hat sich in einen europäischen Einigungsprozeß (»unification process«) verwandelt. Sowohl der Vertrag von Maastricht als auch der Vertrag von Lissabon machten aus dem ursprünglichen Konzept der Integration, das auf eine verbesserte und vertiefte Zusammenarbeit souveräner Staaten zielte, etwas anderes, eine transnationale Unifizierung. Beide Verträge vergrößerten die Macht der bürokratischen Zentralbehörde in Brüssel erheblich. Sie trugen da bei, die Demoratie zu unterdrücken und in eine Postdemokratie zu verwandeln, die irreführenderweise als liberale Demokratie bezeichnet wird.

Auf diese Weise hat sich Europa von einem historisch gewachsenen Bündel souveräner und unabhängiger Staaten zu dem sehr autoritär und zentralistisch geführten Imperium namens Europäische Union gewandelt. Der freundliche, aber unschuldige und naive Slogan aus der Zeit der Samtenen Revolution »Zurück nach Europa« erwies sich als ziemlich problematisch. Ich war der erste tschechische Politiker, der versucht hat, meinen Landsleuten zu sagen, daß »›zurück nach Europa‹ etwas anderes bedeutet als ›Avanti (vorwärts) in die Europäische Union‹«, aber meine Stimme reichte nicht aus.

Viele Europäer begreifen zu meinem großen Bedauern diesen Unterschied bis heute nicht. Die europäischen politischen Eliten, die unkritischen Bewunderer der EU in Politik, Medien und Wissenschaft sowie die riesige und ständig wachsende EU-Nomenklatura betrachten beide Begriffe – »Europa« und »Europäische Union« – als völlig gleichbedeutend. Das wundert mich nicht. Sie haben ein ureigenes Interesse daran, so zu tun, als ob Europa und die EU identisch wären. Sie wollen Europa besitzen. Sie wollen als die wahren Erben aller europäischen historischen Ereignisse und Errungenschaften anerkannt werden. Diesem Denken sollten sich alle europäischen Demokraten widersetzen. Sie wissen doch wohl, daß Europa ein historisch gewachsenes kulturelles und zivilisatorisches Gebilde ist, die EU dagegen ein von Menschen geschaffenes Konstrukt. Trotzdem ist sie durchaus flexibel und variabel. Jeder EU-Gipfel definiert die Substanz der EU neu – der eine nur am Rande, der andere fundamental. Aber alle Veränderungen weisen in dieselbe Richtung. Der bekannte Sperriegeleffekt funktioniert hier ebenso gut wie in vielen anderen Bereichen: Jeder Vertrag und jeder Gipfel ist ein weiterer Schritt Europas auf dem Weg zu einem europäischen Zentralstaat.

Ich dagegen bin davon überzeugt, daß der Nationalstaat der exklusive und unersetzliche Lebensraum der Demokratie ist – und auch ihr einziger Garant, weil der Staat eine politische Gemeinschaft abbildet. Europa ist keine politische Gemeinschaft. Die politischen Gemeinschaften Europas sind die Nationalstaaten. Wir sind Tschechen, Polen und Slowaken. Wir sprechen tschechisch, polnisch und slowakisch, kein europäisches Esperanto. Wir wollen nicht unsere Grenzen auslöschen und den Unterschied zwischen einem Bürger und einem Ausländer aufheben. Manche von uns fühlen sich, mit Barack Obama gesprochen, weder als Weltbürger noch als Bürger Europas.

Kommen wir zurück auf die Weltlage. Ich bin kein Experte für geopolitische Fragen. Ich verfüge über keine Theorie, die mir einen  entsprechenden Kompaß an die Hand geben würde; deshalb nur eine kurze Bemerkung. Ich stimme der Diagnose von Edwin Feulner, dem Gründer und langjährigen Präsidenten der Heritage Foundation, zu, daß wir uns mitten in einem neuen Kalten Krieg befinden. Aber diesmal, sagt Feulner, wird der Kampf intern geführt. Ich fürchte, daß ein solcher Kampf mehr Unheil anrichtet, weil er bedeutet, daß wir gegen uns selbst kämpfen. Einige unserer Mitbürger scheinen bereit zu sein, persönliche Freiheiten aufzugeben und Regierungsformen zu akzeptieren, die denen des Kommunismus ähneln. Sie bereiten sich auf den Great Reset vor, der zur Reinkarnation des Kommunismus unter einem neuen Banner führen würde.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß es in unseren aktuellen Debatten nicht um unsere Ansichten über das Coronavirus geht, sondern um unsere Ansichten über die menschliche Freiheit und die Substanz unserer Gesellschaften. Wir, die Tschechen und die Polen, wurden gegen die kommunistische Propaganda geimpft und sollten auch gegen die Varianten dieses Virus immun sein. Ich wünschte jedenfalls, daß es so wäre, denn es ist notwendig, sich zu wehren und Widerstand dagegen zu leisten, daß die Grundwerte unserer Gesellschaften erschüttert werden.

Václav Klaus, eine Rede auf der Inaugurationskonferenz des Collegium Intermarium in Warschau am 28. Mai 2021. Autorisierte Übersetzung der Rede aus dem Englischen von Andreas Lombard.

 

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alblbo
alblbo
2 Jahre zuvor

Der Vaclav Klaus geht davon aus, dass „Corona“ ein Naturergeignis ist. Tatsächlich aber ist Corona eine von (bitterbösen) Menschen ins Werk gesetzte Fakepandemie. Wer daran immer noch zweifelt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Und unter diesem Gesichtspunkt erscheinen dann die Folgeerscheinungen und konkreten Maßnahmen bei der Bekämpfung in einem ganz anderen Licht. Dann ist zu erkennen, dass es sich tatsächlich um den gefährlichsten und umfassendsten Angriff auf die gesamte Menschheit handelt. Zentrales „Bekämpfungsmittel“ ist das Abspritzen der gesamten Weltbevölkerung mit nichts anderem als einem tötlichen, das Immunsystem der Menschen zerstörenden Giftmittel, welches so ausgelegt ist, dass es auf lange Dauer umfassend seine Wirkung tut. Die Welt ist der schlimmsten „kriminellen Vereinigung“ in die Hände geraten.

Jurica
Jurica
Antwort an  alblbo
2 Jahre zuvor

In vielen Aspekten ist es egal ob das Virus absichtlich oder unabsichtlich freigesetzt bzw. verbreitet wurde.
Die schädlichen Reaktionen (und Mangel an Reaktionen) der Politik und der Medien gäbe es genau so bei einer Pandemie natürlichen Ursprungs. Es ist wichtig, die Ursachen und Wirkungsmuster derer zu verstehen.
Meine Meinung nach geht es primär darum, dass die Gesellschaft schon länger vor 2020 geistig krank und immer anfälliger für kollektive geistige Krankheiten wurde. Wie wir damit umgehen wird die Zukunft der Europa und der „westlichen“ Welt entscheiden.

Albrecht Storz
Albrecht Storz
Antwort an  Jurica
2 Jahre zuvor

Man kann es als geistige Krankheit diagnostizieren – oder auch als böswilligen Akt von Kreisen ausgehend, die über ihre übermäßig wirksamen Einflusskräfte das Denken und Wollen von großen Teilen von Gesellschaften maßgeblich in ihrem Sinne beeinflussen. Und damit letztlich krank machen.

Aber mit der Diagnose „geistige Krankheit“ gerät man in gefährliches Fahrwasser. Wenn man der Gegenseite vorwirft, die Gesellschaft zu manipulieren, so gerät man selbst mit der Diagnose „geistige Krankheit“, und Bemühungen diese zu heilen in Gefahr, auch manipulieren zu wollen. Denn mangels „Krankheitseinsicht“ muss ja gegen den Willen der „geistig Kranken“ gehandelt, geheilt werden. So kommt man da aber nie raus.

Tatsache ist, dass heute eine der wichtigsten Lehren der Aufklärung in Vergessenheit geraten ist: Staat und Gesellschaft sind nämlich Antagonismen, nicht einheitliche, gleichgerichtete Kräfte. Wo die falsche Sich hinführt, dass Staat und Gesellschaft eins wären, wurde durch entarteten, nach außen aggressiven Nationalismus und durch den Faschismus hinreichend belegt. Heute sind wir schon wieder so weit, dass sich die Gesellschaft nicht neben sondern unter dem Staat verortet.

Aber der Staat hat grundsätzlich das Bestreben, die Gesellschaft zu gängeln, zu formieren, handhabbar zu machen, sie sich unterzuordnen, einzuengen, zu beschneiden staatliche Macht auf Kosten gesellschaftlicher Freiheiten auszubauen.
Als Gegenpol dazu sollte aber die Gesellschaft den Staat zu seinem Diener erziehen, dessen Macht wo immer sie wuchert beschneiden, den Kontrollwahn des Staates jederzeit die notwendigen Riegel vorschieben.

Genau diese natürlichen Mechanismen der Zivilgesellschaft, die natürlicher Weise nach größtmöglicher Freiheit bei Aufrechterhaltung der Ordnung strebt, wurden von der simulierten „4. Gewalt“ völlig untergraben, so dass heute die Meinung vorherrscht, die Gesellschaft selbst müsste die Macht des Staates auf sich selbst ausüben (zusätzlich zu den eigentlichen Organen des Staatsmachtapparat) – was wir heute in Form von Druck und Zwang wahrnehmen, der nicht von Staatsorganen (Polizei, Behörden, Beamten, …), sondern von Busfahrern, Kontrolleuren, Einzelhandelskaufleute, Lehrer, Erzieher, „Blockwarte“, Verkäufer, Kassierer, Security-Angestellte, … nach staatlichen Vorgaben ausgeübt wird.

Das ist der mentale Faschismus.

Albrecht Storz
Albrecht Storz
Antwort an  alblbo
2 Jahre zuvor

„Corona“ IST ein Naturereignis. Wer das abstreitet stellt sich selbst außerhalb des vernünftigen Diskurs. Die Frage ist doch nicht: „Gibt es Corona?“ natürlich gibt es Corona-Viren.

Die Frage ist doch: „Was ist an der heutigen Pandemie anders als an der vom letzten, vom vorletzten, vom vorvorletzten, …. Jahr?“ Wir haben jedes Jahr eine Grippe-Pandemie – nach aktueller WHO-Pandemie-Definition. Nur hat man bisher noch nie so darauf geschaut, so danach getestet.

Und die Antwort auf die Frage: Einzig anders ist der massive Angriff auf unsere Wahrnehmung derselben.

Ein nie dagewesenes Testregime an vor allem Gesunden. Eine in diesem Umfang nie durchgeführte Massen-Testung mit einem für die Beantwortung der eigentlichen, seuchenpolitisch zentralen Fragestellung („Ist jemand infiziert krank, gar infektiös?“) völlig ungeeigneten Test (Der positive PCR-Test liefert nichts als einen Hauch eines Hauchs eines Hauchs von einem Verdacht auf eine vielleicht mögliche Infektion. Und das bezüglich eines in den meisten praktischen Fällen völlig harmlosen Virus.).

Gut, ich würde mich noch auf die Frage einlassen, was unter einem „Virus“ tatsächlich zu verstehen ist. Ich halte die Virologie für eine Wissenschaft ohne konkretes Untersuchungsobjekt. „Virus“ sollte vielleicht eher als ein Prinzip anstatt als eine Art Ding angesehen werden. Aber diese Fragen stehen auf einem völlig anderen Blatt und haben für die aktuell zentralen gesellschaftspolitischen Fragestellungen keine Relevanz in meinen Augen. Zum Beispiel auch nicht im Rahmen der Themen und hellsichtigen Aussagen von Vaclav Klaus.

alblbo
alblbo
Antwort an  Albrecht Storz
2 Jahre zuvor

Nein lieber Herr Storz, es ist kein Naturereignis. Das ist die ganz entscheidende Frage, da muss gerungen werden bis zum Anschlag.
Ich rate Ihnen sich die grundlegende Aussage dazu von dem Nobelpreisträger Montagnier anzusehen, der hat ein anderes Format wie Fauci, Ferguson, Drosten, Wieler und Konsorten. Sie wissen selber, dass es noch viele andere gibt die ebenfalls von einer Laborpandemie sprechen. Im Übrigen bitte ich Sie auch herzlich, doch diese Testregime nicht zu verteidigen. Der von Drosten am Computer angeblich innerhalb von Stunden erarbeitete und im Handumdrehen von der WHO zwar nicht validierte, aber doch wärmnsens empfohlene PCR Test mit 45 Amplifikationszyclen ist auch nach etwas Einarbeitungsmühe klar als völlig ungeeignet erkennbar. Das ist doch kein Zufall. Das Testverfahren hatte von Anfang an zum einzigen Ziel, ganz, ganz viele Kranke herbeizuzaubern und entsprechend dann auch viele Tote. Grundsätzlich sahen die Empfehlungen ja auch vor, dass zur Feststellung einer Coronaerkrankung nach einem positiven PCR Test unbedingt ein weiterer qualifizierten Test erfolgen musste. Diese Vorschrift ist erst am 29.8.2020 durch eine wachsweiche Änderung aufgehoben worden. Wer das genau liest spürt die Betrugsabsicht.

Albrecht Storz
Albrecht Storz
Antwort an  alblbo
2 Jahre zuvor

Sie scheinen etwas zu verwirren, wenn Sie schreiben: „ Im Übrigen bitte ich Sie auch herzlich, doch diese Testregime nicht zu verteidigen.“ Wo täte ich das?

Und natürlich ist die alljährlich sich ausbreitende Grippe-Welle (eine „Pandemie“ wird von der WHO ausgerufen, ist also kein Sachverhalt sondern eine pure Namensgebung die von der WHO in sehr weiten Grenzen fast nach Belieben erteilt werden kann) ein Naturereignis.
„Corona“ ist zu 10 bis 20% an jeder alljährlichen Grippe-Welle („Pandemie“) beteiligt, neben wenigstens einem Dutzend anderer Erreger.

alblbo
alblbo
Antwort an  Albrecht Storz
2 Jahre zuvor

Ist richtig, ich habe mich zwar nicht „verwirrt“, aber ich habe fälschlicherweise das auf den ersten Blick so aufgefasst. Tatsächlich haben Sie das Testregime nicht verteidigt. Mir kommt es sehr darauf an, in diesem Testregime den Betrugsansatz zu erkennen. Ein PCR mit 45 Zyclen ist allein für sich nichts weiteres als ein Betrugsmanöver. Interessant ist ja auch in diesem Zusammenhang, dass die Regime nunmehr weiterhin bei der Suche nach „Coronafällen“ nach wie vor mit dieser Zcylenanzahl hantieren, wenn aber gesucht wird nach Infizierten trotz Impfung man mit höchstens 28 Zcylen an die Sache herangeht. Wenn man von Vornherein mit höchstens 28 Zcylen gearbeitet hätte, wäre niemals eine „Pandemie“ ausrufbar gewesen, es hätte gefehlt an der Anzahl der Kranken und auch entsprechend der Toten. Aber da war der Drosten davor, der wusste genau was er tat und bediente mit seiner bitterbösen Handlangerhandlungsweise die Wünsche der schimmsten Feinde der menschlichen Gesellschaft.

Albrecht Storz
Albrecht Storz
Antwort an  alblbo
2 Jahre zuvor

Auch da möchte ich doch gerne differenzieren:
Selbst wenn die PCR-Tests mit weniger Zyklen durchgeführt werden würden, hat deren Ergebnis seuchenpolitisch (und darum geht es ja angeblich) keinerlei Relevanz.
Natürlich ist das Testregime ein Betrugsansatz. Und zwar, weil der PCR-Test, an gesunden Menschen durchgeführt, keinerlei Erkenntnisse liefert.
Kein gesunder, mit dem PCR-Test, mit noch so wenig Zyklen durchgeführt, positiv getesteter Mensch verbreitet Krankheitskeime. Die gegenteilige Behauptung ist ein moderne Lügengeschichte. Ohne jede Grundlage.

Die technizistisch-einseitige Erzählung folgt Robert Koch und Louis Pasteure und damit der plakativ kurz gefassten These: „Der Keim ist alles, das Milieu ist nichts.“ (Beachte: man muss hier „Milieu“ als die mikrobiologisch-immunologischen Bedingungen bei dem potentiellen Empfänger verstehen. Ein von einer Kontamination betroffener Mensch ist das „Milieu“ für den Keim. Als Keim wird hier das Virus verstanden.)

Die Kochisten und Pasteuristen glauben und behaupten, dass wenn irgendwo ein Keim nachgewiesen wäre, die Krankheit auch nicht fern sei.

Die völlig niedergemachte und verdrängte Gegentheses besagt ja: „Das Milieu (der Empfänger) ist alles, der Keim ist nichts.“ (Bechamp, Bernard, aber zB auch eine Florence Nightingale folgte diesem Ansatz).

Während also die Kochisten nur nach dem Keim suchen, und wenn sie einen Hauch eines Hauchs eines Verdachts davon irgendwo entdecken „Alarm! Alarm!“ schreien, würde der Bernardist die Menschen untersuchen, deren Immunstatus, deren Gesundheitszustand.

Da wir von einem Mikrobiom besiedelt sind, also von Milliarden Keimen von Hunderten oder Tausenden verschiedenen Keim-Spezies, die ALLE pathogen sein können wenn sie sich ungezügelt vermehren, bedeutet die Anwesenheit eines bestimmten Keimes rein gar nichts.

Vielmehr: Die Anwesenheit von allen möglichen Keimen ist der Normalzustand. Und darum ist der PCR-Test, auch mit wenig Zyklen durchgeführt, völlig sinnlos.

Geht man vernünftiger Weise den Weg der Mitte, versöhnt die Ideen Kochs mit denen Bernards, Pasteures mit denen Bechamps, so wird man alles tun um die Immunsysteme der Menschen zu stärken, und nur bei kranken, sehr alten, angeschlagenen Personen, also bei so genannten vulnerablen Personen würde man nach einem bestimmten Keim suchen um gezielte Gegenmaßnahmen zu treffen –

Man würde also genau so agieren, wie man vor 2020 schon immer agiert hat. Ein PCR-Test käme höchsten bei einer Differenzial-Diagnostik bei einem (natürlich symptomatisch) KRANKEN Menschen zum Einsatz.

Und vor allem würde man aufhören, die Immunsysteme der Menschen GEZIELT zu schwächen, denn alle aktuellen „gesundheitspolitischen Maßnahmen“ sowie die laufenden Kassandra-Ruferei schwächt durchweg alles die Immunsystem und die Abwehrkräfte des Körpers.

Die Lungenreinigung wird durch den Narrenlappen gestört.
Die Lungenreinigung wird durch die Verbannung aus Natur und von der frischen Luft gestört.
Vitamin-D-Spiegel sinkt durch Lichtmangel, Heimquarantäne, Ausgangssperren, soziale Abschottung.
Der Nocebo-Effekt der ständigen Angstmache ruiniert das Neuroimmunsystem. Ebenso die geschürten Zukunftsängste, die Planungsunsicherheit, die ständigen Regeländerungen, ….

alblbo
alblbo
Antwort an  Albrecht Storz
2 Jahre zuvor

Gestatten Sie mir noch eine kurze Antwort: natürlich hat die Festlegung von Drosten auf 45 Amplifikationszyclen etwas Entscheidendes damit zu tun, dass eine nichtvorhandene „Pandemie“ vorgetäuscht werden konnte, sonst wäre dies nicht gelungen. Mit 45 Zyclen vervielfältigen sie das Ausgangsmatrial auf auf ca. 35 Billionen, mit 28 Zcylen nur auf ca. 270 Millionen, also 100.000-tausendfach weniger. Bei einer solchen Vergrößerung findet man sozusagen alles, vor allem auch alles, was nichts mit einer Coronainfektion zu tun hat.
Bei 28 Zyclen wären die Fallzahlen nach mir bekannten Schätzungen um die 70 % geringer ausgefallen. Mit den dann noch übrig gebliebenen Fallzahlen hätte niemals eine Pandemie ausgerufen werden können. Bei den Toten, die natürlich auch um diesen Anteil als Coronatote sozusagen ausgefallen wären, hätte sich Gleiches ergeben. Und da es ja auch tatsächlich keine Übersterblichkeit gegeben hat, wäre tatsächlich nichts Auffälliges in Erscheinung getreten, was ja auch der Wirklichkeit entsprach.
Drosten wusste das alles von vornherein und hat sich bewusst dafür hergegeben. Für mich ist das eigentlich ein Ermittlungsfall für den Staatsanwalt.

Albrecht Storz
Albrecht Storz
Antwort an  Albrecht Storz
2 Jahre zuvor

Man könnte auch kurz fassen:

das Problem ist, dass wir ein „Robert-Koch-Institut“ haben und kein „Antoine-Bechamp-Institut“.

Dass von Robert Koch eine direkte, technokratische Spur zu Josef Mengele führt – wen juckt’s da erfolgreich verschwiegen und versteckt.

Aber was bitte soll denn der Unterschied sein zwischen Menschenversuchen an unterdrückten, entwurzelten, belogenen und manipulierte, gezielt verarmten und versklavten Schwarzafrikanern und den Menschenversuchen an eingepferchten, misshandelten, gequälten Häftlingen in KZs?

Von Robert Koch führt der Weg direkt zur Massentier- und zur Massenmenschen-Haltung, denn unter solchen ungesunden, unnatürlichen Bedingungen müssen zwangsläufig Krankheiten und Seuchen in Massen auftreten – wogegen dann die Techno-Pharmazie zum Einsatz kommt.

Der andere Weg, der Weg Bechamps, Nightingales, Bernards, … führt zu den Sozialreformern, zu den Lebensreformern, zu sozialem Wohnungsbau, zu Krankenversicherung, zu Heilen durch Zuwendung und Menschlichkeit, zu der Reformhausbewegung, zu Arbeitersport-Vereinen, zu Solidarität und gegenseitige Hilfe und Unterstützung.

Der Weg, den wir heute beschreiten, der Weg Kochs und Mengeles, führt zu Entmenschlichung, zu unanständig riesigen Profitraten des Kapitalismus, zu Leistungsgesellschaft, zum immerwährenden Konkurrenzkampf, sei es am Arbeitsplatz, sei es um das tollere Prestigobjekt vor der Haustür.

Wir haben als Gesellschaft schon vor über 100 Jahren den Weg der Menschlichkeit verlassen und haben den Weg des Technokratismus, der Physik und Chemie, des Profits und der totalen und gnadenlosen Ausbeutung von Mensch und Natur eingeschlagen.

Und wenn die, die gerade an der Macht sind, weiter an der Macht bleiben, werden die uns alle mit in ihren eigenen und wohlverdienten Untergang hineinreißen.

Albrecht Storz
Albrecht Storz
2 Jahre zuvor

Ich würde die Liste der -Ismen noch mit dem „Technizismus“ erweitern.

Unsere Gesellschaft wurde spätestens beginnend mit dem Beginn des vorletzten Jahrhundert und wird heute immer mehr und mehr auf ein angebliches zukünftiges Heil durch Wissenschaft und Technik eingeschworen.

Die eklatantes Folge dieser fast mystischen Heilslehre vom aufkommenden technisch-technokratischen Paradies auf Erden ist die völlige Verblendung gegen die Erkenntnis der eklatant schädlichen Folgen dieser Technisierung unserer Welt. Der Hinweis darauf wird natürlich sofort als rückschrittlich, hintergestrig, restaurativ, fortschrittsfeindlich, primitiv, konservativ, rechts, uncool, ect. verschrien.

So geht es einher, dass die angeblichen „Grünen“ selbst inzwischen an der Spitze der Umweltzerstörung mitmarschieren durch ihre Forderungen nach (und Nicht-Hinterfragen von) Digitalisierung, Elektrifizierung, Globalisierung, „Recht auf Migration“ (also Unterstützung der Wanderungsbewegung von Niedrigumweltverbrauchszonen (zB in Afrika) in Hochumweltverbrauchszonen (zB Europa, USA)), etc.

Der Technizismus ist die direkte Einbahnstraße zum Transhumanismus, auf die uns die Eliten dieser Welt einschwören wollen.

Wenn inzwischen „Krypto-Währungen“, also pure Mittel zur Erleichterung und damit Erhöhung des Konsums, schon selbst soviel Energie verbrauchen wie ganze Volkswirtschaften zur elementaren Versorgung ihrer Bürger (also der Existenz eines Abstraktums (Krypto-Geld) so viel Wert (Energie) eingeräumt wie der Wohlfahrt und dem Wohlergehen mehreren Millionen Menschen) (nochmal für die Deutlichkeit: die Existenz einer bestimmten Währungsart benötigt „für sich selbst“ soviel Energie wie die gesamte Wärme, Nahrungsmittel-Produktion, Kochen, etc., also die Versorgung und das Leben von Millionen Menschen!), so kann jeder, der sich nicht in seinem Wertekanon verunsichern lässt erkennen, dass da etwas gewaltig schief läuft.

Nur: die allgegenwärtigen, full-spectrum-dominanz-präsenten PR-Agenten dieses Systems nutzen psycho-soziologische wissenschaftlichen Methoden um diesen offensichtlich frappante Fehlentwicklung nicht in Frage stellen zu lassen. Das ganze System der Medien – beginnend von dem Zeitschriftenwesen, internationalen Presseagenturen, 19. Jahrhundert) bis hin zu Radio, Fernsehen, Internet, ist von Anfang an darauf ausgelegt, die wahren Verhältnisse zu verschleiern, die Konsumenten, das Publikum hinters Licht zu führen, die wirklich relevanten Fragen genau NICHT zu stellen, sondern durch unzählige Ablenkungen, Skandälchen, Scheinproblemen, Scheinalternativen und Katastrophenjournalismus aus dem gesellschaftlichen Diskurs auszublenden. Kein Wunder: denn im Kapitalismus sind all diese Medien (inkl. Digitalmedien und Internet!) in der Hand derer, die von den schiefen Verhältnissen profitieren.

Aber auch der Kommunismus ist kein Ausweg. In der Theorie des dialektischen Materialismus wird leider genau so wie im Kapitalismus ein Heil in der Technisierung des Lebens gesehen.

Aus dieser Analyse ergibt sich für mich ein klares Bild: die wirklich vorhandenen Optionen und Lösungen sind noch gar nicht auf dem Tisch. Sowohl Kapitalismus als auch Kommunismus sind keine Lösungen, sondern Irrwege. Wir brauchen einen neuen Weg.

Wenn diese aktuelle Mega-Krise zu etwas nutze sein soll, dann dazu, über die bisherigen Fehlanalysen hinaus zu wachsen. Anknüpfungspunkte sehe ich, wenn überhaupt, nur bei Kant/Aufklärung, sapere aude, wage es, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen. Der Problempunkt: das kann man nicht von allen erwarten, das können und wollen auch nicht alle leisten. Aber dennoch ist (echte) Demokratie die einzige, würdige Gesellschaftsform. Wie kann man diesen Widerspruch auflösen?

Der erste Schritt: die Medien müssen den Allzureichen und Allzumächtigen entrissen werden. Anders ist die Sedierung der Gesellschaft gegenüber den wesentlichen Fragen des würdevollen Lebens nicht aufzulösen.

Christoph Becker
Christoph Becker
2 Jahre zuvor

Das Problem ist, dass die pro Kopf verfügbare „Fläche des Landes“ im Sinne von William G. Sumners Essay „Earth Hunger“ (https://www.freizahn.de/2016/04/landhunger/) schrumpft. Diese Fläche ist über mehr als 200 Jahre durch die Nutzung fossiler Energie und durch die damit ermöglichte Technologie und Wissenschaft, aber auch durch die Entdeckung und Erschließung neuer Flächen extrem gestiegen.
Ein Beispiel sind die Treibstoffe für die Landwirtschaft und das Verkehrswesen. Früher war ein großer Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Versorgung der Zug- und Reittiere nötig. Heute weiden wir stattdessen Diesel und Benzin fressende „Zug- und Reittiere“ auf den nicht nachwachsenden, jetzt allmählich schrumpfenden unterirdischen Weiden anderer Länder. Die Abhängigkeit der Erträge in der Landwirtschaft von mit fossiler Energie hergestellten Produkten ist ein weiteres Beispiel.
Demokratie, Freiheit und gesellschaftlicher Fortschritt waren nun aber, wie Sumner erklärt, nur Nebenprodukte und Folgen die Überschusses an „Land“ bzw. wan Ressourcen und Möglichkeiten. Wenn man mehr Land und Ressourcen hat als man gebrauchen kann, macht es Sinn zu den Nachbarn freundlich zu sein, sich zu vertragen und sich gegenseitig zu helfen. Wenn alle zuwenig haben werden Raub, Mord und andere Verbrechen, für Einzelpersonen aber auch für Gruppen und Staaten attraktiver.
Nationalsozialismus, Kommunismus und Faschismus waren so gesehen die Folge einer durch den 1. Weltkrieg direkt oder indirekt bewirkten lokalen Verknappung von Ressourcen, und sie waren Versuche diese Verknappung zu überwinden. Dazu kam noch das der englische Peak Coal 1913 und der deutsche Peak Coal um 1940 war.
Zu allem kommt nun auch noch, ganz besonders auch für die EU, das von Sumner in seinem Essay beschriebene Problem der der nicht mehr zeitgemäßen Dokrinen und das Problem der Komplexitätskosten im Sinne von Joseph Tainter.
Die Komplexität einer Gesellschaft steigt in der Regel bis zum Kollaps. Anfangs ist der Ertrag zusätzlicher Komplexität sehr hoch. Mit der Zeit wird dieser Ertrag immer geringer und dann wird er negativ. Wenn die Komplexität dann weiter zunimmt wird die Gesellschaft unweigerlich kollabieren, es sei denn man erkennt das Problem und reduziert die Komplexität rechtzeitig. In Europa würde das z.B. eine weitgehnde Abschaffung der EU und in der BRD auch zumindst eine erhebliche Reduzierung der Bundesregierung, der Gesetze und der Verwaltung bedeuten müssen. Siehe z.B. https://www.freizahn.de/2014/11/kollaps-komplexer-gesellschaften-interview-joseph-tainter/ . D.h., die EU auch die BRD werden unweigerlich zerfallen weil die Ressourcen für den Erhalt von deren Komplexität schwinden. Diese Entwicklung mit der Schaffung eines totalitären europäischen Superstaates aufhalten zu wollen, wie viele das nun wohl wollen, wird misslingen und nur Elend, Terror und eine Verschwendung der knapper werdenden Ressourcen bringen.

Ob Vaclav Klaus das auch aus dieser ökologischen, energiewirtschaftlichen Persektive sieht? Ob er das Essay von Sumner und vorallem auch das Buch „Catton, W: Overshoot: The Ecological Basis of Revolutionary Change“ von William Catton kennt? Ich denke man sollte sich dieser grundlegenden ökologischen Probleme bewußt sein und darauf aufbauend Lösungen suchen und zeigen, die den Absturz in eine totalitäre Gesellschaft und Megaverbrechen vermeiden.
Wir könnten die Komplexität kontrolliert reduzieren statt diese immer weiter zu vergrößern und zu warten bis diese durch einen Kollaps unkontrolliert reduziert wird.
Wir könnten unsere Doktrinen untersuchen und uns von unsinnigen Doktrinen trennen. Stattdessen leisten wir und immer mehr und immer verrücktere Doktrinen, so als währen unsere Ressourcen unendlich.
Wir könnten schließlich z.B. in der Medizin und in der Landwirtschaft sehr wohl vorhandene Möglichkeiten nutzen, um die Nachhaltigkeit und die Qualität und Menge der Erträge bei gleichzeitig sinkenden Kosten zu steigern. Man kann z.B. COVID für Cent-Beträge sicher und ohne Nebenwirkungen, auch mit den bescheidenen Ressourcen kleiner und armer Länder, vorbeugen oder auch heilen. Und man hat auch in der Landwirtschaft und beim Klimaschutz ganz hervorragende, auf lokaler Ebene, ohne EU und UN umsetzbare Möglichkeiten wie ich z.B. in https://www.freizahn.de/2019/09/klimaschutz-durch-landwirtschaft/ zu zeigen versucht habe.

Albrecht Storz
Albrecht Storz
Antwort an  Christoph Becker
2 Jahre zuvor

Hallo Christoph, Ich halte jeden Hinweis auf eine angebliche Überbevölkerung („… pro Kopf … Fläche … schrumpft …“) für nur eine andere Art des Kassandrismus. Ich behaupte, die Erde kann ohne Probleme weitere zusätzliche 7 Milliarden Menschen tragen. Man beweise mir das Gegenteil.

Alle Bevölkerungsreduzierungspläne von Malthus bis Gates sind Elitenprojekte, also von Bevölkerungskreisen ausgedacht oder angestoßen, die immer mehr für sich selbst haben wollen, als sie anderen gönnen. Es geht um die Verteilung der begrenzten Güter Land, Bodenschätze, sauberes Wasser, saubere Luft, Lebensraum, Vielfalt und Biodiversität. Wenn jemand das zehntausendfache für sich beansprucht als er anderen gönnt, und wenn man dann noch die ganzen Kumpels von dem nimmt, die auch wenigstens das 1.000-fache wollen als die anderen haben können, so kann man natürlich leicht eine verknappte Welt imaginieren und (in solchen Kreisen) sich Gedanken machen, wie man den „störenden Rest“ weitgehend loswerden könnte. Auf Großsegeljachten, mit der Champagner-Schale in der Hand – Kaviar und Trüffel wieder auskotzend um dann weiter fressen zu können.

Alle unsere heutigen Probleme sind kapitalistisch hausgemacht. Die menschliche Population – wie jede biologische Population – regelt sich unter normalen, gesunden Bedingungen selbst. Spezies vermehren sich immer nur unter ungesunden Bedingungen über das vernünftige Maß hinaus. Wie wahrscheinlich jede Fehlentwicklung und Krankheit auf Störungen von Gleichgewichten zurück zu führen sind.

Wenn Leute wie Bill Gates behaupten, sie wollten nur zum Wohle der Menschen die „Überbevölkerung“ reduzieren, so reden solche Leute immer nur von ihrem eigenen Wohle. Das Argument, eine „unkontrolliertes Bevölkerungswachstum“ würde zu Leid und Not führen, und müsste daher aus humanitären Gründen verhindert werden, ist eine pure, unbeweisbare Behauptung um Macht auszuüben. Not und Leid kommt immer zu aller erst von denen, die sich dazu aufschwingen, genau das angeblich verhindern zu wollen – und sich dann dazu legitimiert ansehen, für das „Gute“, das sie ja doch nur wollten Lüge, Betrug, Zwang, Gewalt auszuüben – kurz: Not und Leid über die Menschen zu bringen.

Meine Meinung.

Albrecht Storz
Albrecht Storz
Antwort an  Christoph Becker
2 Jahre zuvor

Ach und ich vergaß: alle schrecklichen Bevölkerungswachstums-Szenarien beruhen auf der gleichen Anti-Wissenschaft wie die angebliche „Corona-Pandemie“:

aktuelle Trends von Zahlen werden einfach völlig unreflektiert in die Zukunft prognostiziert. Am liebsten geht man immer prinzipiell davon aus, dass eine an einer Stelle zu beobachtende Trend-Steigerung eine exponenzielle Entwicklung anzeigen würde. Und schon hat man sein Horrorszenario perfekt: „in wenigen Jahren Verdopplung, kurz darauf Vervierfachung, fast gleich darauf Verzehnfachung, … Wir werden alle sterben!“

So wird das mit Bevölkerungsentwicklungen, CO2-Konzentrationen und „Corona-Fallzahlen“ gemacht

Die Exponentialfunktion ist überhaupt die Lieblingsfunktion der Berufs-Kassandren.

Dass es in der Natur NIRGENDWO exponenzielle Entwicklungen gibt? „Scheiß drauf!“ sagen die sich.