»Sowas kann man sich nicht ausdenken: Jüdische Holocaust-Überlebende in Deutschland angezeigt«
Thema: Gesundheit & PolitikVon Andrew Barr, Gründer von „Jews for Justice“ (Juden für Gerechtigkeit)
Was verbinden Sie mit dem Namen „Nürnberg“? Denken Sie an die Nürnberger Reichsparteitage, die jährlichen Versammlungen fanatischer Nazis, bei denen Adolf Hitler seine berüchtigten Hetzreden hielt? Oder an die Nürnberger Gesetze, die auf dem Reichsparteitag 1935 verkündet wurden und die Juden von der Staatsbürgerschaft des Landes, in dem sie lebten, ausschlossen? Oder die Nürnberger Prozesse, in denen viele führende Nazis wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeklagt wurden? Oder der Nürnberger Kodex, der am Ende des Prozesses gegen die Nazi-Ärzte verkündet wurde und der den absoluten und unantastbaren Grundsatz der Einwilligung nach Aufklärung in alle medizinischen Experimente festlegte?
Der Nürnberger Kodex wurde am 20. August 1947, also vor fünfundsiebzig Jahren, veröffentlicht. Man hätte erwarten können, dass es aus diesem Anlass eine Art offizielles Gedenken an diesen besonderen Jahrestag geben würde. Schließlich ist der Kodex das wichtigste Dokument in der Geschichte der medizinischen Ethik und ein wichtiges Ereignis in der Geschichte des Holocausts.
Aber nein, es gab keinerlei „offizielle“ Gedenkfeier. Man könnte sich berechtigterweise fragen, warum nicht. Man könnte vernünftigerweise annehmen, dass das Fehlen jeglicher Art von offiziellem Gedenken mit den ungeheuerlichen Verstößen gegen den Kodex zusammenhängt, die in den letzten zweieinhalb Jahren stattgefunden haben, und zwar nicht nur mit den systematischen Bemühungen, die Mehrheit der Weltbevölkerung zu zwingen, sich einer experimentellen Injektion zu unterziehen, ohne deren Inhalt und Auswirkungen zu kennen, sondern auch mit den nicht getesteten Gesichtsmasken und dem spekulativen Testprogramm.
Die „Faktenchecker“ haben immer wieder betont, dass diese Maßnahmen in keiner Weise gegen den Kodex verstoßen, dass sie nicht wirklich experimentell sind, weil sie „offiziell zugelassen“ seien, und dass der Kodex auf jeden Fall nicht den Status eines Gesetzes hat – der letzte Punkt stimmt – also Pech gehabt, Leute, da kann man nichts machen. Oder doch?
Nun, Sie können die Verantwortlichen zur Rede stellen, und zwar so laut wie möglich. Am Samstag, dem 20. August, gab es in Nürnberg zwei „inoffizielle“ Gedenkveranstaltungen. Es gab eine kleine Gedenkveranstaltung, an der meine eigene Organisation (Jews for Justice) beteiligt war und die vor dem Nürnberger Justizpalast stattfand, wo die Nürnberger Prozesse stattgefunden hatten und von wo aus der Nürnberger Kodex erlassen worden war. Bei dieser Veranstaltung wurde die Erklärung nach Jesaja 62 verlesen und eine kurze Rede gehalten, die ich für diesen Anlass geschrieben hatte.
Es gab auch eine viel größere Gedenkveranstaltung im Park (Wöhrder Wiese) auf der anderen Seite der Stadt. Diese wurde als Veranstaltung zum Thema Gesundheit beworben, an der mehrere Ärzte teilnahmen, die sich gegen die COVID-Erzählung ausgesprochen hatten. Von einem möglichen Auftritt von Vera Sharav war im Vorfeld nicht die Rede.
Wie viele Leser bereits wissen, hat Vera als Kind den Holocaust überlebt und setzt sich seit vielen Jahren gegen rücksichtslose medizinische Experimente ein. Seit 2020 meldet sie sich zu Wort und warnt vor den Zusammenhängen zwischen den aktuellen Ereignissen und den Geschehnissen in Nazi-Deutschland.
Veras persönliche Geschichte ist, dass sie vor dem Krieg in Rumänien geboren wurde, 1941 mit ihrer Familie in einem Konzentrationslager inhaftiert war und dann, als Rumänien 1944 die Seiten wechselte, nach Palästina evakuiert wurde, bevor sie schließlich in die Vereinigten Staaten auswanderte, wo sie seither lebt. Vera hatte Deutschland nie zuvor besucht.
Die Vorsichtsmaßnahme, Veras Auftritt in Nürnberg nicht im Voraus anzukündigen, wurde unter anderem aufgrund der Ereignisse in Brüssel im Winter getroffen, als eine große Kundgebung, auf der Vera sprechen sollte, von der Polizei vorzeitig aufgelöst wurde und Vera ihre Rede schließlich in einem nahe gelegenen Restaurant aufzeichnen musste.
Diesmal trat Vera also unangekündigt auf und konnte eine öffentliche Rede halten. Es war ein Knaller. Obwohl es in Deutschland ein Gesetz gegen die „Relativierung des Holocaust“ gibt, d. h. gegen den Vergleich des Holocaust mit anderen Ereignissen der Vergangenheit oder Gegenwart, hielt sich Vera nicht zurück.
Sie sagte:
”Der Zweck von Holocaust-Gedenkstätten ist es, künftige Generationen zu warnen und darüber zu informieren, wie sich eine aufgeklärte, zivilisierte Gesellschaft in ein völkermörderisches Universum verwandeln kann, das von absoluter moralischer Verderbtheit beherrscht wird.“
”Wenn wir einen weiteren Holocaust verhindern wollen, müssen wir die bedrohlichen aktuellen Parallelen erkennen, bevor sie das Gefüge der Gesellschaft vergiften.“
Veras Rede wurde von den 3.000 Zuhörern Satz für Satz beklatscht.
Die deutschen Medien würdigten Veras Ausführungen nicht. Das JFDA (Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus) akzeptierte zwar, dass Vera selbst eine Überlebende des Holocausts war, warf ihr aber dennoch vor, den Holocaust zu relativieren“ und verurteilte die Veranstaltung insgesamt als Verharmlosung“ der Geschichte Nazideutschlands und als Propagierung antisemitischer Verschwörungen“.
Die Lokalzeitung „Nürnberger Nachrichten“ schien nicht einmal zu akzeptieren, dass Vera tatsächlich eine Holocaust-Überlebende war, und bezeichnete sie als „Rumänin, die als Holocaust-Überlebende vorgestellt wurde“. Auch hier wurde Vera beschuldigt, „den Holocaust zu relativieren“, und es wurde behauptet, dass diejenigen, die bei dem Treffen sprachen, „die Opfer des Naziregimes verhöhnen“.
Vera sollte vier Tage später in München, 100 Meilen von Nürnberg entfernt, auf einer zweiten Kundgebung sprechen; sie schaffte es nach München, aber nicht zu der Kundgebung.
Vera war sichtlich betroffen von der Unterstellung der Nürnberger Zeitung, sie sei eine „Rumänin“, die sich als Überlebende des Holocaust ausgibt. Wie sie zu Beginn ihrer Rede gesagt hatte, war es für sie schmerzhaft, sich an ihre Kindheitserfahrungen in einem Konzentrationslager erinnern zu müssen, und es war besonders schmerzhaft, dies in Deutschland tun zu müssen, dem Land, in dessen Namen sie einst gefangen gehalten worden war. Außerdem besuchte Vera nicht nur Deutschland, sondern auch Bayern, das historische Kernland des Nationalsozialismus.
Obwohl es tatsächlich die Hetze deutscher Medien war, die Vera dazu veranlasste, eine zweite Rede abzusagen, geschah dies nicht so sehr aus Verärgerung, sondern aus strategischen Gründen. Als Amerikanerin, die zum ersten Mal nach Deutschland kam, sah sie es nicht als ihre Aufgabe an, sich öffentlich mit den deutschen Medien anzulegen: Das ist Sache ihrer deutschen Unterstützer. Soweit ich weiß, sieht Vera ihre Rolle darin, direkt aus ihrer persönlichen Geschichte als Holocaust-Überlebende heraus auf die Parallelen zwischen den jüngsten Ereignissen und der Geschichte Nazideutschlands hinzuweisen und die Welt vor der Möglichkeit eines weiteren Holocausts zu warnen.
Veras deutsche Unterstützer haben sich daher für sie stark gemacht. Der Historiker Uwe Alschner, der Veras Besuch in Deutschland organisiert hatte, sprach in München an ihrer Stelle und verurteilte den Artikel in den Nürnberger Nachrichten als „beschämend“ und “ abscheulich“ und „an Antisemitismus grenzend„: Er wies darauf hin, dass die Zeitung ihren Lesern die Information vorenthalten hatte, dass Vera selbst Jüdin ist, obwohl (oder gerade weil) dies für ihre gesamte Argumentation von zentraler Bedeutung war. Und, so fügte er hinzu, die Nürnberger Nachrichten erscheinen im selben Gebäude wie die berüchtigtste aller Propagandazeitungen der Nazi-Zeit, ‚Der Stürmer‘. Sowas kann man sich nicht ausdenken.
Vera hielt keine zweite Rede, sondern besuchte während ihres Aufenthalts in München mehrere Stätten von historischer und aktueller Bedeutung, darunter den „Schrein“ von Stepan Bandera, dem ukrainischen „Nazi-Helden“, der 1959 in München vom KGB ermordet wurde, und der mit den Flaggen der Ukraine und des Asow-Bataillons geschmückt ist, sowie die Gräber von zwei Mitgliedern des Widerstands der Weißen Rose gegen das Nazi-Regime, Hans und Sophie Scholl.
Während ihres Aufenthalts in Bayern besuchte Vera auch das ehemalige Konzentrationslager Dachau, wo sie von Marion Schmidt persönlich geführt wurde. Marion Schmidt war bis Anfang dieses Jahres als offizielle Führerin des Lagers tätig, als sie von der Gedenkstätte Dachau entlassen wurde, weil sie bei einer Kundgebung am Holocaust-Gedenktag zum „Widerstand“ gegen die ”Faschisierung von Staat und Gesellschaft“ aufgerufen hatte.
Theoretisch hätten die Behörden Vera auf der Stelle wegen vermeintlicher ”Relativierung des Holocausts“ in ihrer Rede in Nürnberg belangen können. Vielleicht waren sie so klug zu erkennen, dass es schlecht ausgesehen hätte, wenn eine Holocaust-Überlebende bei ihrem allerersten Besuch in Deutschland öffentlich verfolgt worden wäre. Als Vera wieder in New York war, wurde sie wegen ”Holocaust-Leugnung“ bei der bayerischen Polizei angezeigt.
Jawohl, eine Holocaust-Überlebende, die zu Beginn ihrer Rede ihre eigenen Erfahrungen mit dem Holocaust schilderte, wird bei den Behörden in Bayern – dem ehemaligen Kernland des Nationalsozialismus – wegen ”Leugnung des Holocaust“ angezeigt.
Nach Veras Ansicht sind es die deutschen Medien und Behörden, die den Holocaust leugnen. Wie sie in ihrer Rede in Nürnberg sagte: ”Diejenigen, die den Holocaust zum Tabu erklären, verraten die Opfer des Holocausts, indem sie seine Relevanz leugnen“.
Aus dem Englischen übersetzt von Uwe Alschner. Die Meinungen der Gastautoren sind ihre eigenen und nicht notwendiger Weise identisch mit der Meinung des Herausgebers.
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[…] gegenüber der Holocaust-Überlebenden Vera Sharav hat im Ausland für Aufsehen gesorgt. Nach dem Beitrag von Andrew Barr über den Angriff, hat der Talkmaster Glenn Beck Vera Sharav in seine Show mit einem […]
„Als Vera wieder in New York war, wurde sie wegen ”Holocaust-Leugnung“ bei der bayerischen Polizei angezeigt.“
Wer hat diese Anzeige erstattet?
Medienberichten (NN und BR) zufolge war es der Gründer des Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts e.V., Jim G. Tobias.
Nochmal dazu:
Überall wird „Wehret den Anfängen!“ geschrien. Das ist schon fast so etwas wie das Grundmotto und Glaubensbekenntnis der BRD geworden. Ganz abgesehen von den Parteischreihälsen, „Aktivisten“, „antifaschistischen“ NGos und bei den Antfatzken.
Was muss also geschehen, um dennoch einen neuen Faschismus zu realisieren? Man muss jede Ahnung von neuen Anfängen von Anfang an unerkennbar machen, ersticken! Und wie macht man das? Indem man angebliche Fachautoritäten installiert, meist die größten Schreier und Hetzer, und diese die Derfinition von Faschimus und desse Anfängen für sich völlig vereinnahmen, und dann jeden anderen als „Holokaustverharmloser“ und anderweitig zu diffamieren.
Die Maschinerie läuft wie geldgeschmiert. Die frech belogene Gesellschaft ist sich leider weder über den eigenen Zustand, noch über den Zustand der Wetl im Klaren, weil breit belogen und betrogen, verarscht und getäuscht.