“Was heisst aufklären?”
Thema: Gesundheit & PolitikWas hat der humanistisch-jüdische Philosoph Moses Mendelssohn zum Thema Aufklärung zu sagen?
In seinem im Jahr 1784 publizierten Aufsatz “Ueber die Frage: was heißt aufklären” formuliert Mendelssohn grundsätzliche Überlegungen über die Begriffe Aufklärung, Kultur und Bildung. Auch wenn der Anlass der Publikation eine phlilosophische Debatte war, die bald 250 Jahre zurück liegt, lassen sich ihre Kerngedanken auf die heutige Situation beziehen, in der die Öffentlichkeit unter Anleitung prominenter “Aufklärer” über die RKI-Protokolle debattiert, während die Zensur eines Mit-Aufklärers stillschweigend hingenommen wird.
Zu ihrer Verteidigung hatte die AfD-Bundestagsfraktion ihren Akt der Zensur gegen Dr. Michael Yeadon u.a. damit begründet, dass dessen Vortrag geeignet gewesen sei, der AfD zu schaden. Auch inhaltlich distanzierte sich die im Deutschen Bundestag zur “Opposition” zählende Gruppierung von Yeadon, der in seinem Vortrag ausweislich einer mitgeschnittenen Simultan-Verdolmetschung davor gewarnt hatte, dass mittels gentechnischer Injektionen die “meisten Menschen auf diesem Planeten ermordet werden könnten”. Eine ähnliche Haltung vertritt die Holocaust-Überlebende Vera Sharav, die für entsprechende Warnungen im Rahmen ihrer Rede aus Anlass des 75. Jahrestages der Verkündigung des Nürnberg Kodex am 20. August 2022 wegen Verharmlosung des Holocaust angezeigt wurde.
In seinem Aufsatz von 1784 spricht auch Mendelssohn von einer schwer zu findenden “Grenzlinie”:
“[W]enn man gewisse nützliche (…) Wahrheit nicht verbreiten darf, ohne die ihm nun einmal beiwohnenden Grundsätze der Religion und Sittlichkeit niederzureißen; so wird der tugendliebende Aufklärer mit Vorsicht und Behutsamkeit verfahren, und lieber das Vorurtheil dulden, als die mit ihm so fest verschlungene Wahrheit zugleich mit vertreiben.” — Moses Mendelssohn
Tatsache ist, dass diese Warnung Yeadons von Regierungen und auch wissenschaftlichen Institutionen als “Verschwörungs-Theorie” abgetan wird. Diese Warnung zu verbreiten würde dazu führen, dass die Öffentlichkeit alle Aufklärung als “unglaubwürdig” ablehne, sagen selbst solche, die hinter vorgehaltener Hand zugeben, “dass Mike Recht hat.”
Hätte also Mike Yeadon besser geschwiegen?
Es dürfte schwer fallen, Moses Mendelssohn als Kronzeugen für eine solche Meinung in Anspruch zu nehmen. Im Gegenteil. Bereits vor 250 Jahren wusste der “Weltweise” Mendelssohn, dass entsprechende Vorwürfe nicht selten “Heuchelei” seien.
“Freilich ist diese Maxime von je her Schutzwehr der Heuchelei geworden, und wir haben ihr so manche Jahrhunderte von Barbarei und Aberglauben zu verdanken. So oft man das Verbrechen greifen wollte, rettete es sich ins Heiligthum.” — Moses Mendelssohn
Mendelssohn wusste vielmehr, dass Aufklärung kein Selbstzweck ist. Sie werde zum Zweck des “Nachdenken[s], über Dinge des menschlichen Lebens [betrieben], nach Maaßgebung (sic!) ihrer Wichtigkeit und ihres Einflusses in die Bestimmung des Menschen.”
“Ich setze allezeit die Bestimmung des Menschen als Maaß und Ziel aller unserer Bestrebungen und Bemühungen, als einen Punkt, worauf wir unsere Augen richten müssen, wenn wir uns nicht verlieren wollen.” — Moses Mendelssohn
Nicht nur in dieser kleinen Schrift, sondern auch in seinen größeren Werken, wie dem Buch “Phaedon. Oder über die Unsterblichkeit der Seele” ist die “Bestimmung des Menschen” das Maß der Dinge für Moses Mendelssohn.
Damit ist Mendelssohn aktueller denn je in Zeiten, in denen die Souveränität des Individuums durch Regierungen und “Meinungsführer” wie WEF-Berater Yuval Noah Harari gleichermaßen unter Beschuss gerät. Harari ist in dieser Debatte auch um RKI-Protokolle relevant, weil er den Menschen auf die Stufe eines “hackbaren Tiers” (hackable animal) reduziert. Er spricht damit dem Menschen jene “Bestimmung” und Souveränität ab, die eben gerade das ausmachen, was für Moses Mendelssohn den Menschen vom Tier unterscheidet.
“Ohne die wesentlichen Bestimmungen des Menschen sinkt der Mensch zum Vieh herab.” — Moses Mendelssohn
Es ist diese Dimension, die Mike Yeadon mit seiner Warnung ins Blickfeld rücken will: Die Möglichkeit besteht, so sagt Yeadon, dass die gentechnischen Injektionen, welche Professor Stefan Homburg weiterhin “Impfungen” nennt (und damit in gefährlicher Weise verharmlost), den Menschen seiner Bestimmung berauben, ihn unwiderruflich verändern oder gar töten.
Aufklärung ist Teil der Bildung. Kultur ist der zweite Teil von Bildung. Sprache, Gespräch und Debatte sind Ausdruck von Kultur. Wer weiterhin Yeadon mundtot macht, in dem seine Vorträge der Öffentlichkeit vorenthalten werden, oder indem Yeadons Kollegen zu diesem außergewöhnlichen Akt der Zensur schweigen, anstatt sich mit ihm zu solidarisieren und eine Debatte über diese “Streitfrage” zu fordern, verharmlost die Aufklärung.
Es führt kein Weg an der Debatte über Mike Yeadons Warnung vorbei! Lesen Sie Mike Yeadon im Wortlaut [1] und [2]
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