21
Feb 2018

Forscher empfiehlt: »Werte wie ein Spitzensportler«

Thema: Literatur
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Das Interview mit Dr. Dale Bredesen wird auf lange Sicht zu den Highlights der Arbeit für das Vitalstoff.Blog zählen zählen. Es kam auf Empfehlung von Dr. Steven Gundry zustande, dessen Buch The Plant Paradox von medizinischen Praktikern als „bahnbrechend“ für das Verständnis des Zustandekommens von komplexen modernen Erkrankungen betrachtet wird. Auch Dale Bredesen hat ein Buch geschrieben, welches bereits in den ersten Wochen seit Erscheinen für viel Furore gesorgt hat: The End of Alzheimers,  das Ende von Alzheimer, lautet der Titel. Darüber habe ich mit ihm in einem exklusiven Interview sprechen können.Die Bedeutung des Buches liegt auf der Hand: Alzheimer ist eine Krankheit, die hohe gesellschaftliche Kosten verursacht. Ist die demographische Entwicklung mit einem Geburtendefizit von knapp 190.000 Sterbefällen mehr als Neugeborenen (in 2015) an sich schon bedrohlich, weil weniger junge Menschen mehr alte Menschen zu versorgen haben werden, so bedeuten gerade die mit euro-degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer verbundenen Kosten für Betreuung und Pflege eine zusätzliche milliardenschwere Last: 15 Milliarden Euro in Deutschland alleine (2015, Quelle: destatis).

Noch dringlicher wird das Problem, wenn man die prognostizierten Steigerungsraten mitberücksichtigen: Ging die Bundesregierung im Jahr 2015 von 1,6 Millionen Erkrankten aus, werden „zukünftig“ drei Millionen Demenzkranke in Deutschland erwartet (Quelle: Jahresbericht „Gesundheit in Deutschland 2015“).

Alzheimer-Revolution
Erscheint im Mai 2018: die deutsche Fassung von Dale Bredesen’s Buch ‚The End of Alzheimer’s‘

Um so hoffnungsvoller stimmen Nachrichten und Forschungsergebnisse wie jene von Dr. Bredesen, wonach diese Entwicklung kein gottgegebenes Schicksal ist. Im Gegenteil: auch wenn sich bisherige Ansätze auf der Suche nach einem Heilmittel für Alzheimer (es ist die häufigste Form von Demenz) nicht als erfolgreich erwiesen haben, so Bredesen, sei die Ursache dafür vor allem in einem falschen und veralteten Verständnis von Krankheit zu suchen. „Während früher einfache Infektionskrankheiten mit einzelnen Wirkstoffen wie Penicillin behandelt werden konnten, sind die Erkrankungen, mit denen wir es im 21. Jahrhundert zu tun haben, ungleich komplexer,“ so Bredesen. Die Suche nach der „goldenen Pille“, dem einen Molekül, welches die Rettung bringe, habe in die Irre geführt. Das Ergebnis: „Von 244 Studien in den letzten zehn Jahren sind 243 komplett gescheitert.“

Hoffnung verspricht dagegen ein Ansatz, der die multiplen Faktoren berücksichtigt, die zur Entstehung von Alzheimer (und anderen komplexen Erkrankungen wie Krebs) beitragen. Bredesen und seine Kollegen verwenden zur Verdeutlichung der Komplexität das Bild eines Dachs mit 36 Löchern, die sich in Größe und Beschaffenheit unterscheiden und deswegen nicht mit der gleichen Dachpappe abgedichtet werden können. Jedes Loch, jede Urschache müsse gesondert untersucht und mit einem passgenauen Stück abgedichtet werden.

Natürlich – oder beinahe zwangsläufig – spielen Mikronährstoffe bei diesem Ansatz eine wichtige Rolle. Dass sie nicht die einzige Rolle spielen, sondern von Co-Faktoren wie Genetik, Epigenetik, Toxischer Belastung, Streßmanagement, Bewegungsmangel und entzündungsförderndernder industrialisierter Nahrung ergänzt werden, ist aus vitalstoffkundlicher Perspektive geradezu eine Bestätigung: Vitalstoffe sind nicht alles, aber mit Vitalstoffmangel ist alles nichts. Bredesen empfiehlt seinen Patienten (inzwischen befinden sich mehrere tausend Patienten direkt in Behandlung in seiner Klinik und viele mehr bei Therapeuten, die mittlerweile in vielen Ländern nach dem ReCODE-Protokoll ausgebildet werden), sich nicht an „Normwerten“ der konventionellen medizinischen Schule zu orientieren, sondern im Hinblick auf mehr als 150 unterschiedliche Parameter („wie Spitzensportler“) nach physiologischen Optimalwerten zu streben.

Augenfälligstes Beispiel hierfür: Vitamin D. Bredesen hält den schulmedizinisch propagierten Normalbereich zwischen 30-50 ng/ml 25OHD für nicht ausreichend, um kognitivem Verfall vorzubeugen. Er rät, den Blutspiegel zwischen 50-80 ng/ml zu halten.

Noch Fragen?

Das Buch wird im Mai unter dem Titel „Die Alzheimer-Revolution“ im MVG-Verlag auf Deutsch erscheinen.


Unterstützen Sie meine Arbeit:

Patron werden
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
View all comments
trackback
6 Jahre zuvor

[…] Interview mit Dr. Dale Bredesen über sein Buch The End of Alzheimer’s hat folgenden […]