02
Jun 2018

Glyphosat: Die unterschätzte Gefahr

Thema: Wissenschaft & Forschung
Don Huber Interview 2018
Don. M. Huber, Professor em. Purdue University, im VB-Interview über die Gefahren durch Glyphosat

In diesen Tagen macht die Mega-Fusion des Chemiegiganten Bayer mit dem US-amerikanischen Produzenten von Saatgut, Monsanto, erneut Schlagzeilen. Die Wirtschaftspresse sorgt sich um hohe Auflagen, die den Schwindel erregenden Kaufpreis von 60 Milliarden Dollar noch fragwürdiger machen. Negativ falle auch das schlechte Image von Monsanto ins Gewicht. Dieses schlechte Image, welches Bayer nun übernehme, rühre her von Monsantos Engagement als Hersteller von gentechnisch veränderten Pflanzen (GMO) und als Hersteller des Herbizids Glyphosat, gegen das die GMO-Pflanzen des Unternehmens resistent gemacht wurden.

Umwelt- und Verbraucherschützer sehen das Risiko (neben der Gentechnik) vor allem in der Substanz Glyphosat selbst. Es hat sich ein Streit darüber entwickelt, ob Glyphosat nun besonders vorteilhaft sei (wie Monsanto und nun auch Bayer denken dürften), oder ob die Substanz gefährlich sei (worüber wir hier und hier auch bereits berichtet haben).

Was Glyphosat eigentlich ist, wie die Substanz wirkt, findet öffentlich bislang wenig Beachtung. Fragen im Zusammenhang mit der Neuzulassung von Glyphosat in der Europäischen Union im Jahr 2017 drehte sich vorwiegend um die mögliche Krebs erregende Wirkung von Glyphosat. Anlass genug, sich mit dem Wissenschaftler zu unterhalten, der im Jahr 2011 weltweit Schlagzeilen machte, als er den damaligen US-Agrarminister vor den Gefahren von Glyphosat warnte: Professor em. Dr. Don Huber.

Im Gespräch mit Vitalstoff.Blog erläutert Don Huber die spezielle Problematik von Glyphosat. Die Substanz, so Huber, wirkt nicht primär tödlich, sondern zerstört zahlreiche Enzymprozesse durch eine Bindung des Moleküls an essentielle Co-Faktoren dieser Enzyme. Diese Co-Faktoren sind einfache Mineralien und Spurenelemente, welche für die Immunabwehr von Pflanzen nicht mehr verfügbar sind, wenn Glyphosat angewendet wird. Die Pflanzen sterben durch „eine verschärfte Form von AIDS“, also eine Immunschwäche. Auch Bakterien werden durch Glyphosat berührt, und zwar in doppelter Hinsicht: nützliche Bakterien, auf die auch Menschen angewiesen sind, werden getötet, während schädliche Pathogene gefördert werden. Die Folgen der Veränderung nennt Huber „dramatisch“ – auch für Menschen und Tiere!

Das Interview, welches VB-Herausgeber Uwe Alschner mit Professor Huber führte, hat folgenden Wortlaut.

Vitalstoff.Blog: Haben Sie herzlichen Dank, Professor Huber, dass Sie uns Zeit widmen für dieses Gespräch. Wir wollen über eine Besorgnis erregende Substanz reden, die zahlreichen Gesundheitsproblemen zugrunde liegt. Die Rede ist – natürlich – von Glyphosat.

Sie stehen ganz persönlich in vorderster Reihe der Kritiker. Derer, die kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn sie von möglichen und wahrscheinlichen Gefahren sprechen, die von Glyphosat ausgehen.

Doch zunächst, Professor Huber, bitte ich Sie darum, unserem Publikum hier in Europa, die ihre bisherige Arbeit dazu nicht kennen, einen Überblick vermitteln: Womit beschäftigen Sie sich beruflich, und woraus resultiert Ihre Besorgnis über Glyphosat?

Don Huber: Ich bin Bodenbiologe und Pflanzenpathologe. Ein Spezialist für Erkrankungen von Pflanzen. Seit nun fast 60 Jahren beschäftige ich mich mit Forschung über mikrobielle Biologie und ähnliche Themen. Darüber hinaus war ich intensiv eingebunden in die Untersuchung menschlicher Erkrankungen und Epidemiologie.

Sind Pflanzen gesund, dann sind auch die Menschen gesund. Und nur wenn der Boden gesund ist, bekommen sie gesunde Pflanzen. Als Glyphosat 1974 erstmals zugelassen und als Herbizid vermarktet wurde, bemerkte ich sehr bald, dass im Boden und auch was die Pflanzen betrifft, Dinge passierten, die mit den Informationen, welche der Hersteller dazu in Umlauf brachte, nicht vereinbar waren. Weder was den Wirkmechanismus angeht, noch was die Umweltverträglichkeit betraf.

Ich beobachtete Dinge, die sehr merkwürdig waren, was die Umwelt und speziell die Anfälligkeit und die Schwere des Verlaufs einer ganzen Reihe von Pflanzenkrankheiten betrifft.

Wenn der behauptete Wirkmechanismus dieses Herbizids wirklich wie vom Hersteller angegeben ablaufen würde, dann hätte es jene Prozesse, die wir sahen, nicht geben dürfen.

Doch wir sahen immer die gleichen Folgen. Aus diesem Grund habe ich einige Forschungsexperimente, initiiert. Reine Neugier, einfach um zu sehen, und zu verstehen.

Pflanzenerkrankungen bekamen wir damals vorwiegend über Nährstoffe in den Griff, und über Methoden der Bewirtschaftung, die die Nährstoffdichte veränderten. Ich wollte diesbezüglich sehen, ob wir etwas übersehen hatten, was uns helfen könnte. Was den Anbau effektiver machen würde.

Je mehr ich untersuchte, desto stärker wuchsen meine Sorgen. Denn [bei Glyphosat] handelt es sich um eine einzigartige Chemikalie. Um eine sehr einfache.

Es ist einfach eine synthetische Aminosäure. Die einfachste aller Aminosäuren: Glycin. Mit einer Phosphonat-Gruppe, PO3.
Wie sich zeigt, ist diese PO3-Gruppe keine gewöhnliche Komponente, es ist gewissermaßen keine natürliche Chemie gemessen mit anderen Produkten in der Umwelt.

Diese künstliche Aminosäure verhält sich also ganz anders als wenn es eine Phosphat-Gruppe anstelle der Phosphanat-Gruppe hätte. Also ein PO4 anstelle der PO3.

Es gibt nur wenige Organismen in der Umwelt, die Glyphosat abbauen können. Das bedeutet zum einen, dass es sich lange hält. Es gibt Berichte, die von einer Halbwertzeit bis zu 22 Jahren zeugen.

Halbwertzeit bis zu 22 Jahre

Beispielsweise aus den Untersuchungen der Regierung von Australien vor einigen Jahren, ähnliches sehen wir auch hier bei uns, es lassen sich zwanzig Jahre Anwendung von Glyphosat bis heute im Boden nachweisen.

Der Abbau geht nur sehr langsam vonstatten, oder der Zerfall, denn es ist eine synthetische Chemikalie und es fehlen die Generationen von Jahren in der Entwicklung von Organismen, die diese spezielle Verbindung von Kohlenstoff und Phosphor lösen können.

Das ist in aller Regel der Knackpunkt wenn es um biologische Abbaubarkeit geht. Doch es gibt viele weitere einzigartige Charakteristiken! Deswegen gilt Glyphosat auch als Jahrhundertmolekül, weil es ein so breites Wirkspektrum hat trotz seiner sehr einfachen chemischen Struktur.

Aus biologischer Sicht ist es ein sehr ungewöhnliches Molekül, sowohl im Boden, in den Pflanzen, in unseren Tieren und in unseren eigenen Körpern.

Es ist ein sehr starkes mineralisches Chelat. Das bedeutet mit anderen Worten, dass es andere Elemente binden kann und dadurch ihre Eigenschaften verändert. Beispielsweise die Wasserlöslichkeit erhöht oder verringert. In diesem Fall werden die Mineralien, die für unseren Stoffwechsel essentiell sind, unverfügbar.

Alle unsere Biosysteme sind auf die Elemente angewiesen, damit die Physiologie funktioniert wie sie soll. Und da sehen wir, wie die Substanz Glyphosat auf mehreren Ebenen funktioniert: Als Herbizid, als Antibiotikum und als allgemeines Biozid.

Glyphosat beraubt unsere Enzyme ihrer Co-Faktoren. Sozusagen den Zündschlüsseln, die den Motor dieser Enzyme erst anlassen, ohne die nichts geht. Glyphosat muss nichts anderes tun, als die Mineralien binden. Es muss nicht großartig in die Chemie der Enzyme eingreifen, weil es genügt, ihre Zündschlüssel wegzuwerfen. Das alleine reicht aus, um die Physiologie zu verändern, auch die Biologie der Umwelt wird dramatisch verändert. Sowohl im Mikrobiom unseres Darms, als auch im Boden oder auch in Pflanzen: Es ist ist jeweils ein ähnlicher Effekt.

VB: Danke! Sie haben bereits die Eigenschaft erwähnt: Glyphosat ist ein Chelat. Hier bei uns in Europa war die Diskussion um Glyphosat eine sehr merkwürdige. Wer sich hier mit kritischen Fragen zur Wirkungsweise meldet, wird der Quacksalberei verdächtigt, oder als unwissender Laie abgetan. Man wolle nicht verstehen, dass die Substanz doch „völlig unbedenklich“ sei und eine große Erleichterung für die Landwirtschaft.

Das bezieht sich natürlich auf den Hersteller, bzw. das Unternehmen, welches Glyphosat als Herbizid hat patentieren lassen, Monsanto, die solches zu Politikern und Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt sagen: Glyphosate sei „sicher“, weil es den „Shikimatweg“ hemme. Das ist ein enzymatischer Prozess, den Menschen nicht nutzen.

Das ist aber nicht die ganze Wahrheit, oder? Bitte erläutern Sie uns: Was bedeutet es, wenn wir von einem Chelat sprechen? Und was macht Glyphosat auch in dieser Eigenschaft als Chelat so einzigartig?

Huber: Als Chelat wurde Glyhosate bereits zehn Jahre früher patentiert, bevor Monsanto es als Herbizid anmeldete.
Es wurde verwendet, um Rohrleitungen und Boiler zu reinigen, weil es in der Lage ist, Kalzium, Magnesium und Eisen zu binden. Also es wirkt entkalkend. Glyphosat bindet diese Mineralien, verändert ihre Löslichkeit, oder die Möglichkeit,
sie zu entfernen.

Also, 1964 wurde Glyphosat von Stauffer Chemical Company patentiert. Auch einige andere Unternehmen besaßen Patente für Mineralische Chelate, um die Mineralien zu binden. Es sind genau diese Mineralien, die verfügbar sein müssen als Co-Faktoren für unsere Proteine. 80 Prozent der menschlichen Proteine und in anderen Biosystemen sind Metalloproteine. Das bedeutet, dass sie ein metallisches Element besitzen, ein essentielles Element in ihrer Struktur, dass zum Beispiel für den Transfer von Elektronen sorgen, die wir in unseren Gehirnströmen messen, oder als Co-Faktor.

Wie gesagt: es ist der Schlüssel dieser Enzyme, der als Katalysator fungiert, mit dem die Enzyme funktionieren können.

Es wurde also zuerst 1964 patentiert, um Rohre und Kessel von Ablagerungen zu reinigen. Erst 1974 hat Monsanto das Patent angemeldet. Und sie haben sich tatsächlich an die Purdue Universität gewendet und einen sehr bekannten und hochqualifizierten Biochemiker an der Purdue Universität gefragt, wo auch ich als Professor tätig war. Sie haben den Kollegen gefragt, ob er bestätigen können, dass die Chemikalie den Shikimatweg unterbrechen würde.

Sie müssen wissen, der Shikimatweg betrifft den Sekundärstoffwechsel für alle biologischen Lebewesen bis auf Säugetiere. Bei Säugern handelt es sich um die einzigen biologischen Systeme, oder Lebewesen, die die spezifischen Charakteristiken und Anlagen für den Shikimatweg nicht aufweisen.

Man hat den Kollegen nicht gefragt, wie viele andere Enzyme von Glyphosat betroffen sind. Soweit ich weiß, hat man ihn nur gefragt, ob Glyphosat den Shikimatweg hemmt, was natürlich der Fall ist.

Glyphosat ist ein sehr starkes Chelat für Mangan. Und Mangan ist für den FMN Co-Faktor notwenig. Man benötigt ein reduziertes FMN, ein FMN Reduktase Enzym, welches den eigentlichen Co-Faktor für das EPS Enzym bildet. Der Shikimatweg ist auf reduziertes FMN angewiesen. Glyphosat bindet nun das Mangan. Es bindet auch Kobalt, was wiederum für ein Enzym direkt am Beginn des Shikimatwegs essentiell ist.

Es gibt also mehrere Enzyme, die durch die Verwendung von Glyphosat ausgeschaltet werden. Sowohl im Shikimatweg als auch außerhalb dieser Enzymkette.

Das geschieht durch Chelierung, durch das Abziehen des Zündschlüssels für diese Enzyme, wenn Sie mir dieses Bild erlauben. Das hat weit reichende Auswirkungen für sämtliche biologischen Systeme. Für alles Leben.

Auswirkungen auf den Hirnstoffwechsel

Auch wenn Säuger den Shikimatweg selbst nicht besitzen, so haben wir aromatische Aminosäuren – es sind drei essentielle aromatische Aminosäuren: Tryptophan, Tyrosin, and Phenylalanin, ohne die Biosysteme nicht funktionieren.

Unsere gesamte Neurochemie ist zum Beispiel auf Tryptophan aufgebaut. Wir haben ein Hormonsystem – anderes auch – welches auf Phenylalanin basiert, und auch auf Tyrosin. Das sind für uns essentielle Aminosäuren. Das bedeutet: wir können sie nicht selbst synthetisieren. Für alle Säuger werden diese Aminosäuren von ihrer Darmbiologie produziert. Die Bakterien in unserem Verdauungstrakt sind die Lieferanten, welche uns mit diesen Aminosäuren versorgen. Es gibt einige wenige andere Quellen, Samenkerne und dergleichen, aber primär sind es die Mikroorganismen in unserem Darm, die uns damit versorgen.

Wenn also gesagt wird, [Glyphosat] könne niemals giftig für Menschen sein, weil wir den Shikimatweg nicht haben, ist das nur die halbe Wahrheit! Unsere eigenen Zellen haben den nicht, aber jene in unserem Darm haben ihn!

Übrigens wird der Darm „das achte Organ“ genannt, weil sich dort, in unserem Verdauungstrakt, insgesamt zehn mal mehr Zellen befinden, als im gesamten restlichen Körper.

Der Darm ist sehr wichtig!

Wenn Sie eine Dysbiose haben, eine krankhafte Veränderung der Balance jener Organismen in unserem Darm, bekommen Sie alle möglichen Arten mentaler Probleme. Etwa Bipolare Störung, Schizophrenie, Depressionen und dergleichen.

Mehr noch: Der Darm ist auch die Quelle unseres Immunsystems.

Wir werden anfällig für viele Pathogene in unserem Verdauungstrakt. Beispielsweise für Clostridium botulinum, die unter anderem plötzlichen Kindstod (SIDS) auslösen können, oder das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS). Oder Leaky Gut und chronische Darmentzündung durch Clostridium butyricum, Clostridium botulinum und Clostridium perfringens. Das sind allesamt Bakterien, welche resistent sind gegen Glyphosat.

Demgegenüber sind jene Organismen, auf die wir in unserer Nahrung angewiesen sind, für Neurochemie, also für Gehirnfunktionen, sie sind sehr empfindlich. Sie benötigen die Mineralien, die von Glyphosat gebunden werden.

Glyphosat ist extrem giftig als starkes Breitband-Antibiotikum gegen die hilfreichen Organismen in unserem Darm, ebenso wie im Magen und im Verdauungstrakt von Nutztieren, Bienen, Lurchen und Fledermäusen. Sie und viele andere Organismen benötigen die Mineralien. Glyphosate ist im Kern ein sehr giftiges Antibiotikum gegen jene nützliche Organismen, die alles Leben unterstützen.

VB: Sie haben das Immunsystem erwähnt. Unser Darm, das Mikrobiom, ist ein Ursprung des Immunsystems. Es gibt eine sehr enge Verbindung zwischen unserem angeborenen Immunsystem und jenem, welches wir von den Bakterien erhalten, mit denen wir in Symbiose leben, denen wir Heimat sind, wenn Sie so wollen.

Hinsichtlich der Toxizität von Glyphosat auf dem Acker, draußen in der Anwendung, gibt es eine weitere Ähnlichkeit. Zumindest habe ich einige Ihrer Vorträge so verstanden, die ich online im Internet verfolgt habe.

Darin beschreiben Sie, wenn ich es richtig verstehe, dass eine Pflanze nicht unmittelbar von Glyphosat getötet wird. Sie beschreiben in einem Vortrag, dass Pflanzen in steriler Erde nicht absterben, wenn sie mit Glyphosat besprüht werden. Die Pflanzen auf dem Feld sterben also durch eine Schwächung ihres Immunsystems?

Können Sie diesen Zusammenhang für uns etwas näher erläutern?

Huber: Ja sicher! Noch einmal: Der Shikimatweg ist sekundärer Stoffwechsel. Es handelt sich nicht um Primärstoffwechsel, dessen Unterbrechung direkt zum Tod führt, sondern der Shikimatweg regelt wichtige Teile des pflanzlichen Abwehrmechanismus gegen Pathogene im Boden. Das sind also Pilze und bakterielle Pathogene, die sich im Boden befinden und die Pflanzenkrankheiten auslösen.

[Glyphosat] ist sehr giftig für jene Organismen, die normalerweise solche Krankheitserreger im Boden unterdrücken, doch die Erreger selbst stimuliert es. Einige dieser pathogenen Organismen jedenfalls. Manche von ihnen können sogar Glyphosat als Nährstoffquelle nutzen.

In jedem Fall wird ihre Virulenz, ihre Fähigkeit zur Ansteckung, enorm erhöht. Es kommt zu sehr schneller Besiedelung [der Nutzpflanze].

Diese Organismen sind nahezu überall in unseren Böden heimisch. Wenn Sie etwas Glyphosat auf ein Blatt einer Soja-Pflanze geben, ist die Substanz bereits nach drei bis vier Stunden über das Wurzelsystem der Pflanze in den Boden diffundiert, wo ihre antibiotische Aktivität die natürlichen Schutz- und Kontrollorganismen ausschaltet, die normalerweise jene Pathogene eindämmen. Die Schutzorganismen, welche krank machende Erreger und Keime unter Kontrolle halten, werden aus dem Spiel genommen. Oder aus dem Ökosystem, sozusagen.

Dazu wird das Wachstum von Pilzen stimuliert, solchen wie Fusarium, oder Rhizoctonia, Pythium oder Phytophthora. Alle sind bodenbürtige Krankheitserreger, die nicht mehr in Schach gehalten werden von nützlichen Organismen. Die Bösen sind nicht mehr im Boden eingesperrt, weil das Glyphosat ihnen den Weg in die Pflanze geöffnet hat. Damit dauert es nur nich wenige Stunden, bis sie die ganze Pflanze besiedelt haben. Die Pflanze hat dann AIDS, wenn Sie so wollen.

Ihr Immunsystem wurde wurde manipuliert, die Abwehr wurde ausgeschaltet, mit der Folge, dass die Pflanze sehr schnell besiedelt wird. Das ist einer der Gründe, weshalb es vier bis fünf Tage dauert, oder manchmal gar etwas mehr, bis eine Pflanze abstirbt, nachdem sie mit Glyphosat behandelt wurde.

Es ist ganz anders, wenn sie Säure über Pflanzen schütten, Essig oder andere schwache Säure, die man anwendet, und die ziemlich schnell wirken. Wo die Pflanzen nach wenigen Stunden braun werden.

Pflanzen, die mit Glyphosat behandelt werden, verfärben sich zunächst gelb, weil alle Mineralien gebunden und die entsprechenden Enzymsysteme geschädigt und ausgeschaltet werden. Und danach kommen die Erreger, die bodenbürtigen Organismen, die in die Pflanze eindringen und sie erledigen. Die das Gewebe zerstören, welches schutzlos geworden ist gegen sie. Gegen extrazelluläre Enzyme [Exoenzyme] und gegen den Pilzkeim.

Damit ist die Wirkungsweise von Glyphosat einzigartig. Ganz anders als jener unserer chemischen Unkrautvernichtungsmittel, die einen Primäreffekt als Herbizid besitzen.

Wenn Sie die Bewertung von Glyphosat aus 1995 lesen, also zwanzig Jahre nach seiner kommerziellen Einführung als Herbizid, wird dort geschrieben, dass Glyphosat den Shikimatweg hemmt, aber dass die Wirkung als Herbizid nicht bekannt sei.

Nun, zehn Jahre zuvor war sie bekannt. Es gab eine Reihe von Untersuchungen und Aufsätzen, die beschrieben haben, was ich Ihnen sage:

Dass eine Pflanze in steriler Erde nicht von Glyphosat getötet werden kann, weil die Pilze den Tod verursachen. Die Pflanze erkrankt an einer schweren Form von AIDS, was die Immunabwehr zerstört, und danach sind es die Organismen, die aus dem Boden eindringen, welche letztlich das Absterben der Pflanze verursachen.

Ich habe das gezeigt, und neben mir haben es andere auf die unterschiedlichste Weise gezeigt:

Wenn sie verhindern, dass Glyphosat in die Wurzeln der Pflanze gelangt, indem sie das Gefäßsystem der Pflanze durchtrennen, wird es das Wachstum der Pflanzen über mehre Wochen unterbrechen, doch in dem Maße wie die Pflanze Mineralien aus dem Boden bekommt, die zuvor gebunden waren, wird sie ihr Wachstum wieder aufnehmen. Die Quertriebe schießen und sie erhalten schließlich einen stattlichen Busch.

Glyphosat muss in die Wurzel gelangen, wo es das Immunsystem, die Abwehr der Pflanze hemmt. Und wo es die Bakterien und Pilze aus dem Boden stimuliert, indem es die Bodenbiologie verändert. Es wirkt nicht nur auf eine oder zwei Organismen, sondern es handelt sich um eine dramatische Veränderung der Bodenbiologie.

Dramatische Veränderung des Mikrobioms

Ebenso dramatisch, wie es die Biologie in unserem Darm, in Dünndarm und Dickdarm verändert.
Nehmen Sie beispielsweise Menschen mit Gicht. Dr. [Stephanie] Seneff hat vor kurzem darüber publiziert. Sie beschreibt, dass Menschen mit Gicht ein stark verändertes Mikrobiom in ihrem Verdauungstrakt aufweisen im Vergleich zu Menschen ohne Gicht.

Durch Glyphosat wird das Darmklima völlig verändert, weil es giftig wirkt, weil es antibiotisch wirkt gegen nützliche Bakterien und weil es die schädlichen Organismen stimuliert, die uns sehr schaden. Die krank machenden Errerger, Pathogene und dergleichen.

VB: Wer Ihnen zuhört, versteht sofort, dass Sie wissen, wovon sie reden. Und das ist natürlich kein Zufall. Sie sind seit vielen Jahren Professor an der Purdue University, die zu den besten und angesehensten Universitäten in den Vereinigten Staaten von Amerika gehört. Das macht es Ihren Kritikern natürlich schwer, Ihre Wissenschaftlichkeit anzuzweifeln.

Doch es gibt wenige Wissenschaftler, die in der Forschung und Lehre an Universitäten auf der ganzen Welt tätig sind, und die sich so klar wie Sie positionieren. Jene, die wie Sie Position beziehen, den Namen Dr. Stephanie Seneff vom MIT in Boston haben Sie bereits erwähnt, werden persönlich angegriffen, dass es Ihnen an der Kompetenz fehle, um fachlich anerkannt zu sein. Ihr Wissen in dieser Frage wird nicht respektiert.

Woran liegt das? Können Sie uns einen Hinweis geben?

Huber: Follow the money! Wenn Sie der Spur des Geldes folgen, werden Sie einen direkten Zusammenhang erkennen. Es geht um eine enorme Menge Geld. Ich war an einem Punkt meiner wissenschaftlichen Laufbahn, der es meinen Kritikern schwer machte, mich zu beschädigen. Vielleicht kann man meinen Ruf etwas in Mitleidenschaft ziehen, doch ich denke, dass ich mein Revier wissenschaftlich bereits abgesteckt hatte.

Ein junger Mensch, der gerade am Anfang steht – wir hatten einige Fälle, wo es junge Kollegen traf, die versucht haben, ihre Ergebnisse in der Literatur zu dokumentieren, wie es sich Ihnen darstellte. Viele dieser jungen Wissenschaftler sind entlassen worden. Man hat sie dafür bestraft!

Ein Kollege hat seine Arbeit publiziert, und darin gezeigt, dass die Verwendung von Glyphosat im landwirtschaftlichen Produktionsprozess zu einem viel höheren Bedarf an Mineralien führt, oder zu Mindererträgen. Er war überzeugt, dass er dies den Erzeugern schuldig sei. Damit sie wissen, dass die Verwendung der neuen Technologien eine Kompensation für diese verringerte Nährstoffeffizienz erfordert. Wenn Sie die Bodenbiologie verändern, dann ändert das auch die Verfügbarkeit von Nährstoffen, und auch die Pathogene verändern ihre Effizienz.

Als dieser Wissenschaftler einer sehr bekannten Universität hier in Amerika seine Daten veröffentlichte, damit seine Landwirte in der Lage sein sollten, die neue Technik anzuwenden, ohne den Ertrag ihrer Ernte zu gefährden, dauerte es zwei Monate, bis er einen Brief an den Chefredakteur der Zeitschrift nachschieben musste, in der er veröffentlicht hatte.
Er entschuldigte sich darin für die Veröffentlichung seiner Daten. Er gab vor, nicht verstanden zu haben, welche unbeabsichtigten Folgen die Veröffentlichung haben würde. Arbeit, die den Erzeugern dienlich sollte, für die Wissenschaft betrieben werde.

Es gibt einige, die ihren Job komplett verloren haben. So kommt es letztlich darauf an, an welchem Punkt ihrer Karriere Sie sich befinden. Je jünger sie sind, desto gravierender die Folgen. Ich hatte wohl Glück, dass ich an einem späten Punkt in meiner Karriere war und dass ich auch andere Aufgaben hatte, andere Projekte, so dass ich mich nicht fürchten musste vor negativen Folgen.

Ich hatte den Rückhalt meines Dekans. Er hat mich informiert darüber, dass die Firmen nicht glücklich über mich waren. Mit meiner Forschung, obwohl einige der Firmen bereits auf anderen Feldern seit 15 oder 20 Jahren wissenschaftlich von mir beraten wurden. Als ich mich kritisch zu dieser sehr ungewöhnlichen Chemikalie zu äußern begann, weil sie sehr negative Wirkung auf unsere Umwelt hat, auf die Umwelt, von der unser Überleben ebenso abhängt wie unsere persönliche Gesundheit, waren sie nicht begeistert.

Mein Dekan und mein Fachbereichsleiter haben mich wissen lassen, dass man es auf mich abgesehen hatte. Doch ich spürte, zumindest was meinen Dekan angeht, weniger vom Fachbereichsleiter, dass er hinter mir stand. Er hat erkannt, wie wertvoll die Forschung war und wie wichtig. Er hat mich ermuntert, sicherzustellen, dass die Arbeit solide sei. Dass die Grundsätze der Wissenschaftlichkeit Beachtung finden, aber dass ich tun solle, was meine wissenschaftliche Ausbildung mir als nützlich für die Erzeuger und als dienlich für uns als Gesellschaft insgesamt erscheinen lasse.

Insoweit war ich in einer besonderen Stellung an der Purdue Universität: ich konnte in wissenschaftlichen Teams arbeiten, wodurch es nicht nur meine Arbeit war, sondern es waren viele Kollegen beteiligt.

Weil viele Kollegen beteiligt waren, konnte ich auch auf ihre Unterstützung bauen. Auch wenn einige dieser Kollegen sehr vorsichtig überlegen mussten, wie sie sich äußerten, und wenn sie zeitweilig so tun mussten, als seien sie nicht involviert. Leider gehört das wohl heute als „Hochschulpolitik“ dazu, oder zur „Agrarpolitik“ in diesem Fall.

Am besten ist, Sie ignorieren sowas. Tun Sie, was richtig ist. Setzen Sie Ihre Arbeit fort. Bleiben Sie kollegial, und gehen Sie aufrichtig miteinander um, und aufrichtig in Ihrer Wissenschaft. Und machen Sie weiter!

Viele haben, wie gesagt, ihren Job geopfert, ihren Ruf. Leider ist es auch üblich geworden: Wenn die Daten unangreifbar sind, dann macht man den Überbringer der Botschaft fertig.

Gesundheit egal, solange der Rubel rollt?

So machen es inzwischen einige der Firmen in dieser Branche. Wenn es ihre Gewinne betrifft, sind sie nicht sehr zimperlich. Was es gesundheitlich bedeutet, oder was es für das ganze landwirtschaftliche System bedeutet, oder für die Gesundheit der Bevölkerung scheint ihnen egal, solange der Rubel in ihre Taschen rollt.

Das scheint das Kriterium der Wahl zu sein, welches heute gilt. Vor 30 oder 40 Jahren, als ich diese Firmen kennenlernte, war das noch anders. Heute scheint es der modus operandi zu sein, oder die Geschäftsgrundlage.
Verschiedene Gene werden auf ein Chromosom gestapelt, verschiedene Herbizide werden kombiniert, Herbizide mit hormonell aktiven Substanzen gemischt. Es ist ein ganz anderes System heute.

Ich bin dankbar dafür, dass ich Gelegenheit hatte, in einem System zu arbeiten, wo ich Rückhalt hatte. Ich wurde ermuntert, wissenschaftlich ehrlich zu sein und kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Solange wissenschaftlich alles sauber war, hatte ich den Rückhalt, den ich als Wissenschaftler brauche.

Ich hatte stets das Gefühl, tun zu können, was richtig war. Ich habe jedenfalls immer das zum Ziel gehabt. Es war also für mich einfach.

VB: Können Sie uns hinsichtlich der Herausforderung eine Einschätzung geben? Welche Optionen haben wir? Ist das, was in unserer Umwelt durch Glyphosat angerichtet wird, überhaupt umkehrbar? Was können wir als Bürger tun, um einen Bewusstseinswandel zu unterstützen?

Huber: Vor einigen Jahren hätte ich wohl geantwortet, dass es eine Einbahnstraße sei. Bergab, und das sehr schnell. Seit einigen Jahren sehe ich aber Licht am Ende des Tunnels.

Manchmal kommt es mir so vor, in meinen Vorträgen, als hätte das Publikum jenen Ausdruck im Gesicht, den Sie haben, wenn nachts vor Ihnen im Scheinwerfer Ihres Autos plötzlich ein Reh aufgetaucht.

Ein Ausdruck von Schock. Ihnen war nicht bewusst, welche ernsten Konsequenzen die Anwendung von Glyphosat für die Umwelt und für ihre eigene Gesundheit und die ihrer Familie hat.
Es ist leicht, diese Konsequenzen vor Augen zu führen. Wir haben unzählige Beispiele für ernste gesundheitliche Folgen, die wir bei der Einführung oder noch vor ein paar Jahren noch nicht verfügbar hatten. Heute haben wir sie.

Und wir sehen, dass es Wege gibt, die Folgen zu bewältigen. Auf der Suche nach Organismen, die in der Lage sein könnten, Glyphosat abzubauen, habe ich einige ausfindig gemacht. Sehr wenige. Man findet sie nur selten, aber es gibt sie in der Umwelt.

Es sieht danach aus, als brauchen wir Mischungen, biologische Cocktails aus mindestens sechs Organismen, um den Anfang zu machen: Das im Boden angereicherte restliche Glyphosat muss abgebaut werden, wenn wir weiter in der Lage sein wollen, Nutzpflanzen anzubauen.

Ich habe an Besuchen auf vielen Farmen teilgenommen, denen auffiel, dass es einige Nutzpflanzen gibt, die auf ihrem Land nicht mehr angebaut werden können, ohne die Grenzwerte für Glyphosat zu verletzen, die auf den Exportmärkten eingehalten werden müssen. Es hat sich so viel Glyphosat angereichert, dass bei der kleinsten Desorption des gebundenen Glyphosats aus dem Boden in die Pflanze und die Frucht die Ernte auf dem Exportmarkt wegen überschrittener Grenzwerte abgelehnt wird.

Das ist ein ernstes Problem. Zudem stirbt ihr Weizen und ihre Gerste vor der Ernte ab. Diese Pflanzen sind nicht genetisch modifiziert um Glyphosat zu tolerieren. Die Halme wachsen nicht höher als zehn bis fünfzehn Zentimeter, bevor sie durch angereichertes Glyhosat im Boden eingehen. Das war nicht das, was der Hersteller ursprünglich versprochen hatte.

Damals, 1974 oder 1975, hat man uns gesagt, Glyphosat sei so sicher, dass man es trinken könne. Und zweitens sei es in Null komma Nichts abgebaut.

Tja, heute wissen wir: Das ist nicht der Fall!

Die Halbwertzeit kann, wie gesagt, alles sein zwischen 18 Monaten und 22 Jahren. Wenn das die Halbwertzeit ist, dann haben wir eine Generation oder zwei damit zu tun.

Es ist bekannt, dass einige Organismen in der Lage sind, Glyphosat im Boden und im Produktionssystem abzubauen. Sie sind noch recht selten in unserem Ökosystem, aber es ist möglich, ihre Verfügbarkeit im Boden zu erhöhen. Damit es abgebaut werden kann.

Zudem ist es möglich, einen probiotischen Ansatz zu verfolgen. Tatsächlich gibt es mehr als 30 Krankheiten, die einen direkten Zusammenhang zu Glyphosat oder mit genveränderten Proteinen aufweisen. Für mindestens 22 dieser Krankheiten besteht die beste Aussicht auf eine erfolgreiche Behandlung, oder ist die effektivste heute bekannte Behandlungsmethode eine Stuhltransplantation (FMT).

Das hört sich vielleicht unappetitlich an, aber ist nichts anderes als eine Spülung des Verdauungstraktes und der Wiederbesiedlung mit dem Mikrobiom eines gesunden Darms. Um auf diese Weise die Pathogene loszuwerden, welche die Gesundheitsbeschwerden verursachen, sei es eine chronische Darmentzündung, oder sei es Autismus, oder Alzheimer. Oder sei es eine Infektion mit c. difficile und chronischem Durchfall.

Es sind 22 dieser ernsten Erkrankungen, die mittlerweile Ausmaße von Epidemien angenommen haben. Sie können allesamt wirkungsvoll behandelt und revidiert werden durch eine Stuhltransplantation. Fachgerecht. Natürlich gibt es auch dabei ein Risiko.

Wenn Ihnen ein Mirkobiom verpflanzt wird von jemandem, der symptomfrei war, aber dennoch Pathogene beherbergt hat. Ihr Körper, der anders ist, könnte diese Pathogene dann nicht tolerieren, so dass es zu negativen Folgen kommen könnte. Doch in 95 Prozent der Fälle ist das Ergebnis positiv. 22 Erkrankungen, inklusive Diabetes.

Vorgesetzt, sie ändern ihre Ernährungsgewohnheiten. Wenn sie die nicht verändern, wird es ein sehr flüchtiger Effekt bleiben, weil die Glyphosatrückstände in der Nahrung bis zu 4000 mal höher sind als die Grenzwerte, die wissenschaftlich bewiesen zu Dysbiose führen.

Die antibiotischen Effekte von Glyphosat werden dazu führen, dass die nützlichen Organismen verschwinden. Damit wird der selbe Gesundheitszustand erreicht, den Sie vorher hatten. Die Pathogene werden die nützlichen Organismen verdrängen.

Glyphosat ist ein sehr starkes Antibiotikum. Es hat einen extrem weiten Wirkungsbereich und führt zu Schäden in der Umwelt und in unserem Körper.

Wir sind heute in Sorge um den exzessiven Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft. Da werden jährlich 29 Million Pfund Streptomycin, Actonomycin, Cephalosporins und anderer Antibiotika eingesetzt, um Krankheiten oder Pathogene einzudämmen.

Dabei verwenden wir eine halbe Milliarde Pfund dieses extremen Breitspektrum Antibiotikums namens Glyphosat. Und zwar überall in der Umwelt.

Dabei wissen wir aus Studien, dass Glyphosat Resistenzen erzeugt in anderen Organismen gegen andere Antibiotika. Das bedeutet, dass der Einsatz von Glyphosat eine Krise der Antibiotika erzeugen wird. Eine Gesundheitskrise in Bezug auf die Bekämpfung von Pathogenen.

Zusätzlich stimuliert es diese Pathogene. Sie werden virulenter, aktiver. Die Biologie wird verändert. Die Ökologie verändert sich dramatisch. Wo wir eigentlich einen Schutz gegen Pathogene hätten durch nützliche Organismen, erleben wir nun, dass sich die Pathogene selbst in unserer Nahrungsmittelversorgung ausbreiten in einem Ausmaß, das wir bisher nicht gekannt haben.

Selbst Salat ist heute belastet. Melonen auch. Viele unserer Früchte und besonders die Wurzeln und Knollen. Der Grund liegt in darin, dass Glyphosat bereits in sehr geringen Konzentrationen dramatische Veränderungen der Bodenbiologie bewirkt, welche die Pathogene fördert.

Wenn ich Pathogene sage, dann sind damit nicht nur pflanzliche, sondern auch menschliche gemeint, die sich über die Argarerzeugnisse ausbreiten, weil die nützlichen Organismen fehlen, die sonst das natürliche Gegenmittel waren, oder die eine Besiedelung erst gar nicht zugelassen hätten.

VB: Sehr geehrter Dr. Huber, haben Sie vielen Dank für diese Ausführungen, und für die Einblicke in eine sehr ernste Materie. Es ist unser Ziel mit dieser Plattform, derartige Expertise und Sachverstand verfügbar zu machen, damit das Publikum, die Leser und Zuhörer, sich einen eigenen Eindruck verschaffen können.

Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit erfährt, was über Jahrzehnte vernachlässigt worden ist in Bezug auf die Gefahren und Risiken von Glyphosat. Sie haben diesbezüglich einen sehr wichtigen und willkommenen Beitrag geleistet. Wir sind sehr dankbar und froh, sie für ein Interview im Vitalstoff.blog gewonnen haben zu können. Vielen Dank dafür!

Dank an Deutsche Wissenschaftler

Huber: Ich danke Ihnen! Und ich wäre nachlässig, wenn ich unerwähnt ließe, dass Sie einige außergewöhnliche Wissenschaftler in Deutschland haben.

Volker Römheld, [Günter] Neumann, Dr. Monika Krüger haben uns und unserem Ansatz enorm geholfen, die Erkrankungen von Tieren und Menschen durch Glyphosat besser zu verstehen. Dr. Krüger, und [Arwad] Shehata, und das Team, welches sie an der Universität Leipzig geleitet hat. Ausgezeichnete Wissenschaftler, die eine ganz neue Dimension des Verständnisses beigetragen haben. Ich kenne kaum jemanden auf der Welt, der einen tieferen Beitrag geleistet hätte für das Verständnis der Kraft dieses Antibiotikums Glyphosat als mineralisches Chelat, als Antibiotikum, und als umfassender Störfaktor für die Ökologie der nützlichen Bakterien, auf die wir alle angewiesen sind.

Ich habe auch ganz persönlich von ihrer Arbeit in der Forschung, von ihrer Freundschaft und der Verbindung profitiert, die sich zwischen uns aufgebaut hat. Doch auch die Wissenschaft hat enorm profitiert durch diese Arbeit aus Deutschland, die dem Rest der Welt hilft zu verstehen, was da auf so unterschwellige Art und Weise vor sich geht und was unsere Gesundheit auf der ganzen Welt schädigt. Dieser bedenkenlose Einsatz eines so starken mineralischen Chelats und eines breit wirkenden Antibiotikums, dem wir alle ausgesetzt sind.

VB: Ihre Worte für die Kollegen sind sehr freundlich und bezeichnend für ihre bescheidene und team-orientierte Einstellung. Vielen Dank für die Worte und Gottes Segen für Sie! Ihnen das Beste, Dr. Huber!

Huber: Alles Gute für Sie! Herzlichen Dank für diese Möglichkeit!

 

Lebenslauf Don M. Huber (engl., PDF)

Stellungnahme Dr. Huber zur Veröffentlichung der Warnung an US-Argarminister (engl., Video)


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[…] kann. Ursachen werden in Umwelttoxinen und Antibiotika vermutet. Uwe Alschner behandelt den Zusammenhang zwischen dem Umwelttoxin Glyphosat und enzymatischen Prozessen, die durch Bindung von M… können. Glyphosat ist ebenfalls ein breit wirkendes Antibiotikum und wurde u.a. in Muttermilch […]

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