31
Mai 2020

Denke selbst!

Thema: Gesundheit & Politik

Verschwörungstheorien. Immer häufiger wird im Zusammenhang mit Kritik an den Maßnahmen zur Abwehr des SARS-Corona-2-Virus davon gesprochen, dass es sich hier um gefährliche Verschwörungstheorien handele, die Menschen ins Unglück führten. Am 26. Mai hat die Sendung REPORT Mainz vom Süwestrundfunk einen Beitrag über zwei Personen gesendet, die – anonym – als „Aussteiger“ über die „Szene“ gesprochen haben. Ausdrücklich wurde auch ein Bezug zur Demonstration Querdenken-711 in Stuttgart hergestellt.

Wer den Beitrag sah, erfuhr in düsteren Bildern und entsprechender Vertonung Bedrückendes. Wer sich dagegen mit den Hintergründen beschäftigt, wie der SWR in seiner Arbeit vorgegangen ist, wird feststellen müssen: hier hat eine öffentlich finanzierte ARD-Länderanstalt alles getan, um Vorurteile gegen seriösen Journalismus zu nähren. Aus einem 15-minütigen Gespräch mit Andreas Popp hat REPORT ganze 15 Sekunden herausgeschnitten, um eine ganz offensichtlich bereits vorher feststehende Richtung des Beitrags zu belegen. Womit der Sender wahrscheinlich nicht rechnete: Der Interviewte hat den Spieß umgedreht und den vollen Beitrag ins Netz gestellt. Sehen Sie selbst…

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Der Unternehmer und Publizist Andreas Popp (links) dokumentierte das knapp 15minütige Gespräch mit SWR-Redakteur Philipp Reichert. Trotz mehrfacher Aufforderung war der nicht in der Lage, die Verschwörungstheorien zu belegen, die er Popp vorwerfen wollte.
Quelle: YouTube/WissensmanufakturNET

In dem Gespräch versucht der REPORT-Journalist dem Interviewpartner Popp offenkundig, Sätze in den Mund zu legen, die eine Relativierung des Nationalsozialismus belegen sollen. Dem weicht Popp unter Hinweis auf seine linke politische Grundhaltung und unter Beleg auf den Ursprung des Faschismusbegriffs (lat.: Fascis, das Bündel) aus, nicht jedoch ohne die Sinnlosigkeit einer solchen Diskussionsebene zu beleuchten, da tendenziell viele Begriffe und Namen mit Institutionen und Entwicklungen im Nationalsozialsmus in Verbindung gebracht werden können. So auch das Robert-Koch-Institut.

Doch der Journalist Reichert gibt nicht auf. Ob er keine Verantwortung erkenne, fragt er Popp, wenn durch seine Inhalte „Menschen ins Abseits“ gelangten. Popp fordert ihn direkt auf: »Nennen Sie mir irgendwelche Inhalte, die in irgendeiner Form totalitär sind oder spalten. … Welche Inhalte meinen Sie?« Woraufhin der SWR-Mann erkennbar ins Schwimmen gerät: „Na ja, Ihre Inhalte in Bezug auf das Finanzsystem.“ Hier bestätigt und erläutert Popp seine Kritik an der Anhäufung von immer mehr Vermögen bei wenigen Menschen, und leitet konkrete Forderungen ab. Nichts davon findet Eingang in den SWR Bericht.

Auch nicht Popps kritische Diskussion des Begriffs der Verschwörungs-Theorie und seiner Anwendung von Menschen, die sich dadurch in den Besitz der Wahrheit projizieren und ihrerseits damit totalitäre Züge aufweisen. Popp beklagt hier konkret eine Unfähigkeit zur Verständigung und zum Kompromiss. Was daran radikal sein soll, kann der SWR nicht erklären, weshalb es wohl ebenfalls keinen Einfluss auf die Gestaltung des Beitrags hat. Es kommt darin ebensowenig vor, wie die konkrete Kritik an den Medien und den Hinweis auf die Verantwortung dafür, dass sich Menschen, die eine differenzierte Debatte erwarten und in den Medien nicht finden, dann um so leichter in die Hände von zweifelhaften Angeboten fallen.

SWR-Mann Reichert hat dann die Chuzpe, nochmals danach zu fragen, ob Popp nicht doch eine Verantwortung trage. Antwort von Popp:»Jetzt drehen Sie sich im Kreis. Sie sind in der Verantwortung, mir zu sagen, wo ich Unrecht fordere…« Darauf hin unterstellt der Journalist in einer Frage, dass Popp von einer Weltregierung rede, die die Fäden ziehe. Was Popp klar zurückweist: »Nein, ich rede nicht von einer Weltregierung!« Er fährt jedoch fort und fragt unter Hinweis auf den Auftritt von Bill Gates in den Tagesthemen („Wir werden den Impfstoff 7 Milliarden Menschen verabreichen„): »Wer ist wir?« Auch dies fand keinen Eingang in den SWR-Beitrag. Warum nicht?

Tatsächlich tragen sowohl die Bundesregierung, die sie tragenden Parteien und das RKI als auch die Medien dazu bei, dass sich ein anfängliches Unbehagen über den richtigen Kurs – was angesichts der Milliardenbeträge, die zur Eindämmung aufgewendet werden (müssen), nachvollziehbar erscheint – mittlerweile aufgrund grotesker Pflichtversäumnisse in wachsende Skepsis und Distanz wandelt. Wessen Verantwortung ist dies? Warum muss ein österreichischer Praktiker wie Professor Dr. Martin Haditsch die Stärken, aber auch die Schwächen der PCR-Testmethode erläutern? Warum schaffen es BMG und RKI nicht, die Arbeit zu leisten, die notwendig ist, um einerseits die Bevölkerung laufend gut zu informieren und andererseits die Notwendigkeit der Maßnahmen laufend und kritisch zu überprüfen? Warum benötigen freie Medien Monate, um ihre eigene Haltung zu einzelnen Wissenschaftlern kritisch zu überprüfen?

Allen Bürgerinnen und Bürgern, aber auch allen Angehörigen von Parlamenten und Redaktionen sei dringend empfohlen: Denken Sie selbst!


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