Leuchtturm ARD: Zahlungsstopp für fairen Journalismus
Thema: Gesundheit & PolitikUwe Alschner: Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Klartext. Mein Name ist Uwe Alschner und ich bin heute verbunden mit Jimmy Gerum. Herzlich willkommen, Herr Gerum!
Jimmy Gerum: Grüß Gott, Herr Alschner! Vielen Dank.
Uwe Alschner: Ich freue mich sehr. Und die Ehre ist ganz meinerseits, Herr Gerum Sie sind jemand, der vor einigen Monaten eine spannende Initiative gestartet hat, die sich Leuchtturm ARD nennt. Und für die unter uns, die jetzt mal mit der Tagesschau groß geworden sind, ist es ja möglicherweise fast schon so etwas wie eine Tautologie. Weil natürlich ist doch die ARD ein Leuchtturm der Information und des bürgerlichen Auftrags auch zu Bildung Wieso haben Sie das jetzt noch einmal verdoppelt? Oder was ist tatsächlich Leuchtturm ARD? Beschreiben Sie es bitte mal!
Jimmy Gerum: Ja, also Herr Alschner, der Leuchtturm ist ein Symbol und Sie haben natürlich recht. Die ARD, ZDF, unser öffentlich rechtlicher Rundfunk, das wäre wirklich ein Schatz, denn der öffentliche Auftrag wäre, dass er uns neutral informiert und uns eine Orientierung gibt. Und der Leuchtturm steht für Orientierung. Ist also genau das Wunschbild eine Metapher für dieses Wunschbild bzw. für das, was ARD und ZDF bei seiner Gründung 1950 auch viele der Gründer hatten vielleicht auch wirklich diese positive Vision, aber im Laufe der Jahrzehnte wurde diese Vision nicht eingehalten. Wir haben heute einen öffentlich rechtlichen Rundfunk, der uns keine Orientierung bietet, sondern der uns desinformiert und der uns in eine einseitige Welt führt. Man kann sagen in die Welt der westlichen Werte Allianz. Und diese westlichen Werte werden auch nur geheuchelt, denn sonst wären die gar nicht so schlecht. Aber sie werden vorher geheuchelt und das heißt, wir Bürger müssen jetzt hier Verantwortung übernehmen. Deswegen haben wir diese Initiative gegründet, um wirkliche Orientierung und damit politisch mündige Bürger erreichen erreichen zu können. Denn wir Bürger müssen jetzt eine Verantwortung übernehmen. Wir zahlen 8 Milliarden € für diesen Apparat und dafür, dass er seine Pflicht nicht erfüllt.
Weder die Pflichten im Medien Staatsvertrag noch die Pflichten des Grundgesetzes. Denn laut Artikel Fünf wird ja auch ganz klar Zensur betrieben und damit das Grundgesetz gebrochen. Also wir Bürger müssen da jetzt Verantwortung übernehmen. Und natürlich ist die Krise der letzten zwei Jahre diese Zuspitzung, die uns jetzt veranlasst, auch ein Jahrzehnte altes Problem noch stärker wahrzunehmen. Und das ist eine Riesenaufgabe. Wir sind da nicht naiv unterwegs. Und seit vier Monaten sind wir jetzt auf der Suche und auf dem Weg eines versöhnenden Dialogs mit den öffentlich rechtlichen Anstalten. Und in dem Zusammenhang gab es jetzt gerade ein Ultimatum am 5. Mai, das von der ARD nicht wahrgenommen worden ist. Das heißt, wenn von deren Seite hier der Dialog nicht eröffnet wird, dann ist es eine Ignoranz, mit der wir Beitragszahler nicht leben können. Wir wir müssen jetzt Druck aufbauen und unsere Rechte einfordern. Denn von der Argumentation her gibt es keine zwei Meinungen. Wir haben es mit einem beeinflussten und einseitigen öffentlichen Rundfunk zu tun, und zwar in allen drei Ländern. Wir sind inzwischen Leuchtturm, ARD, ORF und SRG.
Uwe Alschner: [00:03:53] Also in Bezug auf die deutschsprachigen Sender und ihre Inhalte. So gesehen ja. Sie haben jetzt schon ein paar Details auch genannt. Sie haben aber gleichzeitig noch mal sehr grundsätzlich auf Dinge hingewiesen, wie Sie sie sehen und wie sie viele sehen. Ich würde dem auch mal aus der Erwartung dessen, was ich damit verbinde, zustimmen. Aber bitte seien Sie da noch mal etwas konkreter. Sie haben von den westlichen Werten gesprochen und Sie haben davon gesprochen, dass diese westlichen Werte ja dann auch nur noch zum Schein hochgehalten werden. Was meinen Sie damit?
Jimmy Gerum: [00:04:32] In erster Linie geht es eigentlich darum, dass wir den offenen Diskurs brauchen. Wenn man davon spricht, dass wir Meinungsfreiheit und Pressefreiheit haben und auch die Einhaltung des Pressekodex, dann muss man dem auch Folge leisten. Nur dann leben wir in einer ehrlichen Welt, denn die Regeln sind vorhanden. Allein der Pressekodex ist hervorragend mit seinen 16 Regeln und auch die Vorschriften des Medien Staatsvertrages, auch viele Bundesverfassungsgerichts Urteile, alle sprechen eine Sprache. Und wenn das nicht eingehalten wird oder wenn nur behauptet wird, dann ist es halt Heuchelei. Wir als als Bürger, wir können nur zusammen hier etwas ändern. Und deswegen haben wir den Bürgern vier Schritte auf unserer Webseite vor…, also angeboten, wie jeder innerhalb von einer halben Stunde in die Verantwortung gehen kann. Weil wir fühlen uns natürlich alleine ohnmächtig gegen ein System, das seit Jahrzehnten sich durch Verkrustungen immer verschlechtert, anstatt dass es sich verbessert hätte durch Reformen oder durch die Kritik, die ja jederzeit alle Jahre immer wieder da ist, auf unterschiedlichen Ebenen. Also wir haben einfach einen realistischen Weg gesucht, wie wir uns mit bestimmten Handlungen, wie zum Beispiel einer ganz klaren Einstellung unserer Zahlungen, diesen Apparat unter Druck setzen. Das ist die eine Ebene. Wir zahlen nicht für diese Ungerechtigkeit und für diese Einseitigkeit. Die andere Ebene ist, dass wir natürlich große Öffentlichkeitsarbeit leisten wollen und müssen, damit wir die 40 Millionen Haushalte, die diese 8 Milliarden € beisteuern und dafür letztlich keine Leistung bekommen, dass wir die informieren.
Und das Dritte ist die Ebene, weil wir ja die Zustände in Deutschland kennen. Wir haben Abhängigkeiten. Nicht jeder kann offen sprechen. Das ist auch Teil der Heuchelei, dass man behauptet, man darf alles sagen, aber es hat Konsequenzen, wenn man alles sagt. Und deswegen gibt es natürlich nur diejenigen, die eine gewisse Unabhängigkeit sich in ihrem Leben erarbeitet haben – finanzielle Unabhängigkeit oder auch ideologische Unabhängigkeit. Nur diejenigen sind überhaupt in der Lage, sich gegen so eine Ungerechtigkeit zu stemmen. Dementsprechend ist unsere dritte Ebene, dass wir da auch eine Allianz zwischen all diesen Menschen herstellen wollen, die sich diese Unabhängigkeit bewahrt haben. Und damit wollen wir letztlich die Zukunft unserer Kinder retten. Wir wollen eine gemeinwohlorientierte Welt, eine Welt der 99 %. Vor allem auch deswegen, weil diejenigen, die sich jetzt in den letzten Jahrzehnten als die Hirten dieser Herde aufgespielt haben, weil die auf ganzer Linie versagt haben. Sie haben Konflikte gefördert, anstatt sie zu bilden, beizulegen.
Wir haben das gesamte Versagen dokumentiert. Seit 1945 gab es zwei historische Gelegenheiten, 1945 und 1990, diese Welt auf geordnete Bahnen zu bringen in eine zukunftsfähige und konfliktfreie Welt. In beiden Fällen haben wir die Strukturen untersucht, dokumentiert und festgestellt, dass das das nur mit einem einzigen Wort, Heuchelei, zu betrachten ist und vor allem mit einem totalen Versagen für eine zukunftsfähige Gesellschaft.
Uwe Alschner: Wenn Sie sagen, „wir“ haben das untersucht: Wer ist es, wer ist da an Ihrer Seite? Mit wem haben Sie diese Arbeit gemacht?
Jimmy Gerum: [00:08:19] Ja, wir sind natürlich jetzt eine Gruppe, die sich immer größer erweitert. Unser der Ursprung war ja das, dass wir die… Dass wir eine parallele Medienwelt konstatiert haben. Wir haben komplett parallele Medienwelt. Und ich habe jetzt sieben Jahre studiert und habe dabei viele Leute kennengelernt aus der unabhängigen Medienwelt. Das sind Autoren, die jahrelang in Archiven zugebracht haben. Das heißt eine komplette…, wie gesagt, das sind parallele Welten, die voneinander nichts wissen.
Die Bücher eines Dr. Ganser oder eines Professor Mausfeld oder eines Professor Meyen oder eines Ulrich Mies, die Portale Multipolar, Rubikon, NachdenkSeiten Da gibt es eine intellektuelle Welt, die diese den ganzen Globus unabhängig analysiert und unglaublich viel intellektuelle Kraft reingelegt hat in die Analyse. Und das ist etwas, wo man dann sehr schnell bemerkt. Dass es völlig unnatürlich ist, dass die parallel existiert. Eines der schlimmsten Merkmale ist zum Beispiel das: Es wird ja in den Leitmedien, die da eine große Verantwortung haben, immer wieder das Internet als als „Ort des Hasses“ oder der Hetze bezeichnet. Und solche Dinge gibt es natürlich. Der Mensch ist ein emotionales Wesen. Aber dass die Pauschalität der Leitmedien, ohne [00:10:00] zu berücksichtigen, was für eine Qualität sich im Internet herausgebildet hat, das ist eigentlich… das zieht den Leitmedien die Maske vom Gesicht. Seit zehn Jahren ist es ein unglaublich qualitativ hochwertiges Paralleluniversum im Internet. Und hier nicht zu differenzieren bedeutet eine einseitige und fremdgesteuerte Politik, Medienpolitik, die wir hier in den Leitmedien haben. Und das ist natürlich bei Konzerninteressen oder internationalen Interessen nachvollziehbar. Es ist nicht nachvollziehbar, wenn wir 8 Milliarden für einen Riesenapparat bezahlen, der genau das ausgleichen sollte, indem er dann den Spiegel kritisiert für seine Abhängigkeiten, indem er die Süddeutsche für ihre Abhängigkeiten kritisiert, und vor allem, indem er Berlin und Brüssel für ihre Abhängigkeiten kritisiert. Diese Kritik findet nicht statt und damit haben wir faktisch eine Fassaden-Demokratie.
Und um zu Ihrer Frage zurückzukommen: Da hat sich natürlich jetzt in den Lauf der letzten Jahre haben wir da eine Allianz im Hintergrund, gebildet von Intellektuellen, die gesagt haben, so kann es nicht weitergehen.
Uwe Alschner: [00:11:14] Vielen Dank. Das war ein wichtiger Beitrag, um das etwas zu erhellen, denn es wird ja vielleicht für den ein oder anderen flüchtigen Betrachter so erscheinen, als sei Leuchtturm ARD eine Anti-Corona Aktion und insofern nur noch ein weiteres Ventil einer diffusen, aber nicht weiter ernst zu nehmenden Protestbewegung. Aber es ist ja eben bei ihnen sehr, sehr viel tiefer. Ja, es gibt einen Zusammenhang zum Versagen der Medien, auch bei Corona, aber ich hatte das Vergnügen, einen Beitrag auf Ihrer Seite zu sehen, wo Sie jüngst ein Gespräch dokumentiert hatten mit dem Programmdirektor des Mitteldeutschen Rundfunks, Herrn Brinkbäumer, der ebenfalls seine Geschichte auch als Spiegel-Chefredakteur hat. Der eine, ich will mal sagen, eine schillernde Figur im Bereich des Journalismus, glaube ich, durchaus ist. Und Sie haben in diesem Beitrag, wo Sie da im Publikum saßen und eine Frage gestellt haben, schon deutlich gemacht, dass es tatsächlich um sehr viel mehr geht. Und ich glaube, da haben wir dann auch eine Chance, wenn ich sage „wir“ beziehe ich mich damit ein. Dieses Unterfangen, was Sie hier beschreiben, was Sie auch gestartet haben mit dem Leuchtturm ARD, dieses Bemühen, den Auftrag tatsächlich auch wahrgenommen zu sehen, nämlich umfassend zu informieren, zu recherchieren und und im Zweifelsfall auch Widersprüche aufzuzeigen. Man muss ja noch nicht einmal sofort erklären können. Es reicht ja zunächst mal, sie zu adressieren, damit sich dann jeder eine Meinung hinsichtlich der offenen Fragen bilden kann. Da haben Sie viele Sachen angesprochen, wie beispielsweise den fehlenden Hintergrund zur gegenwärtigen Krise zwischen Russland und der Ukraine, der auch nicht stattfindet, der, das ist meine Beobachtung, aber auch viele Menschen in unserem jeweiligen Umfeld doch bewegt, unabhängig davon, wie sie zur Corona-Frage gestanden haben. Was heißt hier bewegt? Hier begegnen sich jetzt momentan Welten, die scheinbar unversöhnlich schienen und und kommen zu denselben Fragestellungen oder zu ähnlichen Fragestellungen. Warum erfahren wir in der Tagesschau nur so einseitige Dinge? Und da ist es eine sehr wichtige Initiative, die Sie gestartet haben. Sie hatten erwähnt, dass Sie, Frau Schlesinger, die… ARD Intendantin ist sie, glaube ich.
Jimmy Gerum: ARD-Vorsitzende, ja.
Uwe Alschner: Die Vorsitzende der ARD, genau. Es sind unabhängige Sender mit einem, mit einer Organisation, einer Arbeitsgemeinschaft obendrüber. Und Frau Schlesinger führt es. Und Sie haben sich an Frau Schlesinger als als Vorsitzende dieses Kreises gewandt und dann Ultimatum und gesetzt. Das ist jetzt aber offenkundig verstrichen, wenn ich es richtig sehe. Worum ging es da?
Jimmy Gerum: [00:14:03] Ja, vier Wochen Ultimatum hat nicht ausgereicht für diesen Bürgerdialog. Das ist eine große Ignoranz gegenüber den Beitragszahlern. Das können wir natürlich nicht hinnehmen. Aber dieser Apparat hat sich halt in seiner Machtfülle zu dieser Ignoranz hinreißen lassen, den Dialog nicht zu suchen. Und vor allem: Es ist ja nicht mit dem Dialog nicht getan. Wir brauchen Selbstreflexion, wir brauchen Selbstkritik. Die Fakten sind auf unserer Seite. Hier geht es nicht nur um Corona und um die Ukraine. Hier geht es um jahrzehntelanges Versagen. Es geht um strukturelles Versagen und das sind hochbezahlte Manager, die in der Lage sein müssen für so eine Selbstreflexion. Und wenn sie dann ihre Marktsituation ausnutzen und da den Dialog verweigern, dann spricht das auch für sich.
Sie haben das Gespräch mit Programmdirektor Klaus Brinkbäumer angesprochen. Das ist ein gutes Beispiel gewesen für völlig unterschiedliche Bewusstseinsräume, in denen sich diese Leute befinden. Er ist natürlich ein geschulter PR-Stratege und man weiß nicht, was er alles ernst meint von dem was er sagt. Aber er sagte, wir hätten eine funktionierende Gewaltenteilung. Und da hört es schon komplett auf. Wir haben eine dritte Säule, die Judikative mit weisungsgebundenen Staatsanwaltschaften in der nahezu nahezu, wenn nicht in der gesamten westlichen Welt. Weder New York ist in der Lage, eine ein Verfahren zu eröffnen. Bezüglich einer Studie der Universität Alaska zum Thema 11. September noch noch haben wir eine funktionierende Staatsanwaltschaft, die politische Prozess Prozesse wie wie den NSU Prozess oder die Situation bei Uwe Barschel, da gab es auch Einflussnahme. Das heißt, in dem Moment, wo es um politisch brisante Themen geht, versagt die dritte Säule komplett und die vierte Säule ist nur noch Makulatur.
Dafür müssen wir uns schämen, dass wir so was „Pressefreiheit“ nennen. Und stattdessen werden dann Länder wie Russland mit Schmutz überworfen, anstatt uns an die eigene Nase zu fassen. Das heißt, das ist eine, eine pervertierte Situation. Und wir Bürger, wenn wir, wenn wir es mit solchen Machtstrukturen an der Spitze zu tun haben, dann ist es unsere Pflicht und unsere Verantwortung, hier aufzustehen.
Uwe Alschner: [00:16:45] Aufstehen im Sinne von Protest anmelden und offene Fragen benennen. Das ist es, was man als allererstes tun muss. Antworten müssen Sie und ich zunächst einmal nicht schlüssig geben können, weil es sind, wenn es so ist, wie Sie sagen, dass es über Jahrzehnte und möglicherweise auch Jahrhunderte geht, in denen sich Strukturen gebildet haben, deren Machtfülle und deren Wirkungsmächtigkeit wir hier erleben, dann bedarf es sorgfältiger Untersuchung und Analyse. Dafür wären die Medien, dafür wäre der öffentliche Rundfunk mit seiner wunderbaren technischen Ausstattung, mit seiner personellen Ausstattung ein ausgezeichnetes Instrument für die demokratische bürgerliche Meinungsfindung. Und er versagt dort. Das ist ein schlüssiger Kreis, den Sie da beschrieben haben. Wie kann es jetzt aber konkret gehen, dass wir Bürger unsere Verantwortung da wahrnehmen? Wenn wir jetzt also… Welche Macht haben wir gegenüber diesem Apparat?
Jimmy Gerum: [00:17:52] Also eins sollte ich vielleicht noch dazu sagen, dass es hier wirklich darum geht, dass wir nicht die Wahrheit kennen. Das heißt, hier behauptet nicht irgendeine Partei zu sagen: „Ja, wir wissen jetzt, wie es geht“. Sondern der Leuchtturm steht für die Orientierung und damit für den offenen Diskurs. Wir wollen nicht behaupten, dass irgendjemand recht [hat] oder falsch [liegt], sondern wir wollen zu den ursprünglichen Werten der Demokratie zurück. Und das bedeutet, dass die unterschiedlichen Ideen auf, auf diese, auf dieser Plattform der Orientierung miteinander in Konkurrenz stehen, und dass die besten politischen Ideen sich durchsetzen. Das heißt, es ist insofern eine politisch neutrale Aktion.
Und was wir tun können, gerade das ist ein wichtiges Argument, um eine große Sammlungsbewegung zu erreichen. Denn wir haben in unserem persönlichen Umfeld natürlich alle unterschiedliche politische Vorstellungen. Aber ich glaube, wir alle sollten uns darin einig sein, dass wir eine gesunde Demokratie wollen, auf der, bei der die Leute miteinander reden und wo wir einen offenen Diskurs haben, weil wir wissen, dass nur so auch eine Welt friedlicher werden kann und auch Gemeinwohl-orientiert in dem Sinne, dass wir alle, alle Teile einer Gesellschaft berücksichtigen. Das ist also gesunder Menschenverstand, den wir da verlangen.
Und die Tatsache, dass viele von unseren Privilegierten diesen gesunden Menschenverstand abgelegt haben aufgrund von unterschiedlichen Abhängigkeiten. Wir können da nur Thesen anstellen. Wir wissen nur: Der gesunde Menschenverstand ist abhanden gekommen. Also müssen wir feststellen: Eine Sammlungsbewegung braucht einen übergeordneten Rahmen. Und das ist die unpolitische Haltung, dass wir nur Demokratie, eine gesunde Demokratie wollen. Zum anderen muss die Hürde gering sein, das heißt, wir dürfen uns da jetzt nicht in in solche Gefahren begeben, ins Gefängnis gehen zu müssen. Damit wird ja [00:20:00] gerne mal bedroht gedroht, wenn man seinen Beitrag nicht zahlt oder Gerichtsvollzieher oder Pfändung und so was.
Aber genau darum geht es nicht. Es geht darum, dass wir einen Weg gesucht haben, ordentlich und gesetzmäßig in das Mahnverfahren einzutreten und damit mit dem Risiko einer Mahngebühr von 8 € pro Haushalt ein vertretbares Risiko in der Sammlungsbewegung kommunizieren. Und das ist es, was wir von unserer Webseite tun.
Jeder weiß: Für 8 € hat er hier die Chance, etwas für die Zukunft zu tun und für eine gerechtere Gesellschaft. Und das ist etwas, was wir verbunden haben mit juristischen Briefen, die ein paar Euro Portokosten, das heißt also vier Schritte für den Frieden, können wir hier leisten. Frieden in jedem möglichen Wortsinne, Frieden zwischen uns, Frieden im Diskurs, in der Diskussion. Und das finde ich das Beste an dieser Aktion, dass wir uns strategisch auf den friedlich möglichsten Weg hier begeben haben. Es geht nämlich darum, dass wir über die Köpfe nicht mit Fäusten oder Waffen hier eine Veränderung wollen, sondern über unsere, über unsere Vernunft, über die Dinge, die wir tun können.
Es gibt das schöne Bonmot, dass wir eine Revolution auf der Couch sind. Weil jeder kann von der Couch aus ins Mahnverfahren einsteigen, indem er einfach da seine Beiträge nicht mehr zahlt und er kann das seine Freunde kontaktieren. Das geht alles von der Couch aus und es geht darum, dass wir ein Lauffeuer für die Gerechtigkeit hier auslösen. Und das ist das, was wir seit Monaten mit viel Öffentlichkeitsarbeit versuchen. Und das, glaube ich angesichts unserer historischen Situation, ist mehr als notwendig, denn die Zuspitzung der letzten zwei Jahren ist nur noch als irrationale Politik zu bezeichnen.
Uwe Alschner: [00:22:02] Das heißt also jetzt für jemanden, der flüchtig ist, der zugehört hat, der ihre Seite noch nicht besucht hat. Einstieg ins Mahnverfahren bedeutet Zurückhalten der Beiträge der Pflichtbeiträge, um sich zunächst einmal mahnen zu lassen. Damit ist das Risiko begrenzt. Aber der Hebel, wenn viele das tun, wird groß sein, weil auf einmal 111 große Deckungslücke in den Haushalten, der der Medien, der öffentlich rechtlichen Anstalten dann entsteht. Ist das richtig?
Jimmy Gerum: [00:22:37] Genau. Es geht um die Deckungslücke, aber nicht nur um die Deckungslücke, sondern es hat auch eine psychologische Wirkung. Und das ist eigentlich noch wichtiger. Denn wir wissen, dass diese Konzerne ihre Deckungslücke sehr, sehr schnell ausgleichen können durch andere Finanzierung, oder das geht auch manchmal unter der Hand. Da haben wir nicht unbedingt als Bürger Einblick. Das ist aber genau, was wir haben, ist jedenfalls…
Was wir zeigen müssen, ist, dass es uns ernst ist. Wir müssen als Initiative Kraft entwickeln und das ist das Entscheidende. Genauso wie wir das mit dem Ultimatum jetzt gemacht haben. Wir haben hier eine Dialogbereitschaft und diese und wir haben auch Rechte für diesen Dialog. Wir sind die 100 %, die die bezahlen. Das heißt, als Beitragszahler gehört uns dieser Rundfunk zu 100 %. Das ist unsere Tagesschau, das sind unsere Rundfunksender, und die gehören niemandem sonst außer uns. Und das sind wir – die 99 %. Und aus dieser Position heraus ist es eine unerträgliche Situation, dass uns hier der Dialog verweigert wird. Also daran sieht man schon die Pervertierung dieser Machtverhältnisse.
Uwe Alschner: [00:23:49] Das psychologische Element, was Sie da ansprechen, das ist ja dann wahrscheinlich auch ein Signal nach innen hinein. Denn diese großen Anstalten sind ja ebenfalls keine monolithischen Blöcke, sondern auch dort gibt es ja das gleiche Ausmaß an Unsicherheit, an Abhängigkeit, an Fragen. Und insofern wäre es wahrscheinlich auch eine Hilfe, die die Beitragszahler den kritischen Geistern innerhalb der Anstalten liefern können, indem sie tatsächlich zeigen Hier draußen sind viele. Und in dem Moment, wo sich viele verweigern, zunächst einmal den Beitrag zu zahlen, ist auch die Berechtigung, internen Diskussionen anzumahnen, ja sehr viel stärker zu spüren.
Jimmy Gerum: [00:24:31] Stimmt, richtig. Es geht um die Kraft. Die wir gemeinsam entwickeln können, weil wir auf der Seite des Rechts stehen und auf der Seite einer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Und es gibt gerade für die Mitarbeiter innerhalb der Häuser jetzt sogar eine wunderbare Webseite Meinungsfreiheit.jetzt. Und dort kann man auch anonym seine Beschwerden ablegen. Also [00:25:00] Meinungsfreiheit Punkt jetzt. Das ist genau das, was wir brauchen. Auf unterschiedlichen Ebenen. Jeder muss sich hier einbringen, der die Ungerechtigkeit erkannt hat. Egal ob innerhalb des öffentlich rechtlichen Rundfunks oder eben auch außerhalb. Wir sind alle betroffen. Hier geht es um die Zukunft, hier geht es um die Zukunft von Europa und der Welt.
Wir sind alle klug genug, um zu wissen, dass Krieg keine Lösung ist. Und wenn man so wie wir jetzt jeden Tag erleben muss, wie eine Diskurs Verengung stattfindet und ein Diffamieren in einer Weise, wie es sich in den letzten Jahren immer mehr und gegen immer mehr Gruppen auch gezeigt hat. Da sieht man, dass hier die falschen Kräfte in der Führung angelangt sind. Und das ist etwas, was nur [wir,] die 99 % ändern ändern können. Die werden nie freiwillig das machen, dass sie sich selbst in Frage stellen. Wir müssen da Verantwortung übernehmen.
Uwe Alschner: [00:26:06] Ich danke Ihnen, Herr Gerum, für diese Ausführungen und für diese Initiative, die Sie mit weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern gestartet haben, die Sie aber persönlich nach außen sehr stark verkörpern. Das ist etwas, was auch Kraft kostet, was auch Mut erfordert. Das schaffen Sie, sagen Sie, weil sie Unabhängigkeit haben, vor allen Dingen Unabhängigkeit im Innen. Trotzdem ist es das, wofür man ihnen danken darf. Ich möchte Ihnen dafür danken. Und ich freue mich darauf, wenn viele Zuschauer und Zuschauerinnen dieses Gespräch vielleicht ein oder zwei Mal hören, weil ich glaube, es ist sehr tief, und es ist etwas, was wir auf alle Fälle dann weitertragen sollten, weitertragen müssen, wenn es uns ernst ist mit dem, was die Grundlage unserer Gesellschaft eigentlich sein sollte, nämlich Demokratie, Transparenz und Chancengleichheit.
Das sind nämlich Aspekte, die durch eine verhinderte Transparenz, durch eine nicht vollzogene Aufklärung dann unter die Räder geraten. Ganz herzlichen Dank, Herr Gerum.
Jimmy Gerum: [00:27:15] Ja, dankeschön. Ich glaube, wir haben… Die Botschaft ist: wir können etwas tun. Wir sind nicht ohnmächtig Wir können ins Handeln kommen!
Uwe Alschner: Vielen Dank für dieses Schlusswort. Alles Gute für Sie.
Jimmy Gerum: Danke. Tschüss.
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